Wenn ein Pinguin zum Indianer werden muss

Im Endspurt um die Play-off-Plätze brauchen die Krefelder jetzt ganze Kerle. Die Mannschaft kommt mit dem Druck nicht klar.

<strong>Krefeld. Es gibt Situationen, da sind ganze Kerle gefragt. So weit sind sie gekommen, die Krefeld Pinguine. Wer das in der Mannschaft noch nicht begriffen haben sollte, dem sei ein Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) empfohlen. Denn nach der peinlichen Heimniederlage gegen die Hamburg Freezers haben die Pinguine es urplötzlich nicht mehr selbst in der Hand, einen der ersten zehn Plätze zu belegen, sondern sind nun auf Schützenhilfe angewiesen. Dass es so weit gekommen ist, haben sich die Akteure selbst zuzuschreiben. Punkt um Punkt haben sie leichtfertig liegen lassen, sich selbst in Zugzwang gebracht und einen Druck aufgebaut, mit dem sie nun nicht klar kommen. Denn das Gestocher am Donnerstagabend, die fehlende Bereitschaft, die die Akteure sichtlich gehemmt in die Zweikämpfe gehen ließ, hat rein gar nichts mit der körperlichen Verfassung und dem sportlichen Vermögen zu tun. Bei den Berufssportlern stimmt es einfach im Kopf nicht mehr. Mit Kopf und Herz müsse die Mannschaft spielen, fordert dementsprechend Trainer Jiri Ehrenberger vor dem Heimspiel am Samstag, 18.30 Uhr, gegen die Augsburger Panther. So wie zu dem Zeitpunkt, als die Mannschaft von Rang zwölf auf Platz acht geklettert konnte. Da stimmte fast alles. Auch weil, so der Coach, jeder einzelne bereit war alles zu geben, damit "die Mannschaft funktioniert hat".

Das ist nun wie weggeblasen. Allein wegen des Drucks? Das lässt Ehrenberger, der gemeinsam mit Co-Trainer, Reemt Pyka, in der kommenden Woche um ein Jahr verlängern wird, nicht gelten: "Wenn ich Druck habe, versuche ich doch noch mehr zu kämpfen. So als sei es mein letzter Kampf. Da nagel ich den Gegenspieler doch an die Bande."