Eishockey-Meister enttäuscht „Unter Schock“: München verarbeitet Champions-League-Aus

München (dpa) - Das vorzeitige Aus in der Champions League schmerzte Don Jackson und seinen EHC Red Bull München.

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„Wir stehen jetzt ein bisschen unter Schock“, räumte der Trainer des deutschen Eishockey-Meisters nach dem erneuten Verpassen des Viertelfinales ein. Nach dem 3:2 im Hinspiel erlebten die Bayern beim 2:5 (1:1, 1:1, 0:3) gegen den SC Bern einen bitteren Abend. „Wir konnten einfach nicht mehr nachlegen, die Kräfte waren nicht mehr da“, sagte Jackson nach dem packenden Kräftemessen.

Die Münchner und der 15-malige Schweizer Champion lieferten sich wieder ein intensives Duell. Brooks Macek (10. Minute) sorgte für die erste Führung der Bayern vor 2690 Zuschauern. Nicht einmal 40 Sekunden später glich Tristan Scherwey aus. Dann legten die Münchner durch Derek Joslin (22.) erneut vor. Und diesmal dämpfte Simon Moser (27.) die Hoffnungen auf den ersten Viertelfinaleinzug einer deutschen Mannschaft. „Sie haben eine sehr schnelle und talentierte Mannschaft“, lobte Jackson die Eidgenossen.

Die Schweizer spielten ihre Kraftvorteile insbesondere im letzten Drittel aus, als die Hausherren nicht mehr entscheidend dagegenhalten konnten. Luca Hischier (46.), Simon Bodenmann (50.) und Andrew Ebbett (57.) ebneten den Weg der Berner in die Runde der stärksten acht Teams. „Es ist die Champions League, da spielen die besten Mannschaften Europas. Im dritten Drittel haben wir zu viele Fehler gemacht, wir konnten einfach nicht mehr“, sagte Verteidiger Joslin.

Die vergangenen Wochen haben Kraft gekostet. Neidlos erkannte Jackson dann auch das verdiente Weiterkommen der Schweizer Spitzenmannschaft an. „Wir haben zweifellos den Kürzeren gegen ein Team gezogen, das geschickt spielt“, konstatierte der Coach des Tabellenführers aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL). „Sie haben es nach sechs Abschnitten verdient, zu gewinnen.“

Im Viertelfinale treffen die Berner auf die Växjö Lakers aus Schweden, die sich gegen den EC Red Bull Salzburg durchsetzten. Das brisante Duell zweier Red-Bull-Vereine bleibt aus. „Es ist unglaublich, wir können darauf stolz sein“, sagte der strahlende Stürmer Scherwey. „Das sind Momente, die kann man wirklich genießen.“

Und das machten die Schweizer auch kurz nach dem Schlusspfiff auf dem Eis, als sie um Keeper Leonardo Genoni eine Jubeltraube bildeten und dann noch mit den mitgereisten Fans feierten. „Wir haben eine solide Leistung gezeigt. Nach dem ersten und auch zweiten Gegentor haben wir uns zurückgekämpft“, berichtete Scherwey.