KEV-Sportdirektor Roos: „Wir belohnen uns nicht“
Pinguine-Sportdirektor Roos sieht Konstanz in der Leistung, aber nicht in den Ergebnissen. Verhandlungen mit Kö-Pa auf gutem Weg.
Krefeld. Der Sieg gegen Straubing mit 4:0 hat den Krefeld Pinguinen alle Optionen auf Platz zehn gelassen. Gleichwohl wandelt das Team auf einem schmalen Grat, angesichts der Tatsache, dass aktuell mit Ingolstadt und Köln auf den Tabellenplätzen neun und zehn Teams stehen, deren Potenzial deutlich höher einzuschätzen ist. Dagegen haben andere Teams nachweislich mehr gepunktet, als lange erwartet — etwa Bremerhaven mit 32 Punkten, Schwenningen mit 30 Punkten oder Iserlohn mit 29 Punkten.
Herr Roos, warten Sie ungeduldig darauf, dass der Knoten auch bei den Pinguinen endlich platzt, so wie bei Iserlohn, Bremerhaven oder Schwenningen?
Matthias Roos: Ungeduldig bin ich nicht. Ich würde es anders ausdrücken: Wir belohnen uns für gute Leistungen nicht ausreichend mit Punkten.
Sie wollen nicht behaupten, dass sie rundum zufrieden sind?
Roos: Nein. Aber grundsätzlich bin ich mit der Leistung, die das Team anbietet, zufrieden. Unsere Punktausbeute stimmt nicht. Die Konstanz in der Leistung ist da, die Konstanz in den Ergebnissen fehlt.
Was meinen Sie konkret?
Roos: Im Heimspiel gegen Schwenningen sind wir die bessere Mannschaft und verlieren dennoch, gegen Bremerhaven war es ähnlich. Auch gegen Augsburg gehen wir ohne Punkte vom Eis. Diese Spiele haben wir völlig unnötig verloren. Hätten wir diese Punkte, stünden wir auf Platz sieben oder acht.
Ist es nicht ein bisschen gefährlich, sich einzelne Spiele auszuschauen und daran zu lamentieren. Das bietet doch Alibis.
Roos: Zum jetzigen Zeitpunkt in der Saison ist das okay. Sollten wir in den nächsten Spielen gegen Schwenningen, Bremerhaven und Augsburg wieder die Punkte liegenlassen, sind wir tatsächlich nicht gut genug, um uns für die Play-offs zu qualifizieren. Fakt ist aber auch, dass in den bisherigen Spielen fast alle 50:50-Entscheidungen der Schiedsrichter gegen uns ausgefallen sind.
Dragan Umicevic hat gegen Straubing sein Comeback gegeben. Wie haben Sie ihn in der Reihe mit Feser und Trettens gesehen?
Roos: Er hat ordentlich gespielt. Mit seinen spielerischen Qualitäten tut er der Reihe gut. Ich kann mir auch vorstellen, dass er wieder zu Daniel Pietta und Marcel Müller in Reihe eins geht. Auch, weil Jordan Caron sehr gut zu Justin Feser und Mathias Trettenes passen könnte — mit seinem Tempo, seiner Gradlinigkeit und seiner Effizienz.
Sie haben gestern mit Geschäftsführer Paul Keusch von der Seidenweberhaus GmbH über den im Frühjahr 2018 zu verlängernden Mietvertrag des König-Palasts gesprochen. Ist denn, wie von Aufsichtsratchef Wolfgang Schulz beabsichtigt, bis Weihnachten alles durch?
Roos: Wir sind auf einem guten Weg und bereits dabei, Änderungen in Schriftform zu fassen. Noch ist der Vertrag aber nicht endgültig überarbeitet und somit auch nicht unterschriftsreif. Gleichwohl halte ich es für wahrscheinlich, dass dies noch vor Weihnachten der Fall sein wird.
Das große Thema sind Anteile für die Pinguine an den Bierrechten. Unserer Information nach, ist da kein Verhandlungsvolumen für die Seidenweberhaus GmbH, weil der Vertrag mit König Pilsener dafür keinen Spielraum lässt. Wie wird der Knoten zerschlagen?
Roos: Auf einzelne Vertragsdetails möchte ich im Moment nicht eingehen. Es gibt Punkte, in denen wir uns einig sind, und Punkte, in denen das nicht der Fall ist.