Fortuna vor dem Spiel gegen Freiburg Funkel über Vorstand Pfannenstiel: Bin ihm nie begegnet

Düsseldorf · Düsseldorfs Trainer war in die Entscheidung für den Neuen nicht richtig eingebunden und warnt davor „Wunderdinge“ von ihm in Sachen Verpflichtungen zu erwarten.

ARCHIV - 24.06.2013, Brasilien, Belo Horizonte: Lutz Pfannenstiel, Scout des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim und dort auch für die internationalen Beziehungen zuständig. Pfannenstiel wird neuer Sportvorstand beim Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf. (zu dpa "Pfannenstiel verlässt Hoffenheim und wird Sportvorstand in Düsseldorf" vom 10.12.2018) Foto: Ulrike John/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Am morgigen Samstag kommt der SC Freiburg nach Düsseldorf. Eigentlich sollte die ganze Konzentration der Fortuna diesem Erstliga-Spiel gelten, um im Kampf um den Klassenerhalt als derzeitiger Tabellenletzter nicht abzufallen. Doch noch ist der verstörende Umgang des Vereins mit Personalien das Gesprächsthema Nummer eins. Diesmal sorgte Friedhelm Funkel auf der turnusmäßigen Pressekonferenz für Irritationen – wohl nicht eben unbewusst.

Pfannenstiel soll kommendes Wochenende anfangen

Auf die Frage, wie weit die Überlegungen in Sachen Winterzugänge gediehen seien, antwortete Fortunas Cheftrainer, dass der neue Sportvorstand Lutz Pfannenstiel, der kommende Wochenende seinen Dienst als Sportvorstand aufnehmen soll, noch ein gänzlich Unbekannter für ihn sei. „Ich äußere mich nicht zu einer Person, die ich bisher überhaupt noch nicht kennengelernt habe“, sagte der 65-Jährige auf Nachfrage. „Das ist jemand im Fußball, dem ich noch nie begegnet bin. Und davon gibt es ja nicht so viele.“ Was Funkel wohl sagen und kritisieren wollte: Er ist bei der Auswahl des Sportvorstandes offensichtlich übergangen worden.

„Natürlich war Friedhelm Funkel ständig im Bilde, wen der Verein verpflichten wollte“, erklärt Thomas Gassmann, Direktor Kommunikation bei Fortuna Düsseldorf. Dennoch verwundert es, dass der Verein den Trainer vor der Pfannenstiel-Verpflichtung nicht nach dessen Meinung zu der Personalie gefragt hat. Es hat keine Gespräche zwischen den künftig zwei Hauptverantwortlichen im sportlichen Bereich gegeben. Der Aufsichtsrat steht wohl in dieser Hinsicht in der Verantwortung, weil die Verpflichtung Pfannenstiels wesentlich aus diesem Gremium heraus betrieben worden ist. „Das ist nicht richtig, unser Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer hat gegenüber dem Aufsichtsrat die Person Lutz Pfannenstiel sogar ins Gespräch gebracht“, erklärt Gassmann.

Fortunas Vorstandsboss, so heißt es, hätte wohl auf die Besetzung dieser Position verzichten können und stattdessen lieber Alexander Steinforth, derzeit Direktor für Strategie und Geschäftsentwicklung  im Verein, als Vorstandsmitglied gesehen. Klar ist jetzt, dass Schäfer bei Entscheidungsfindungen in sportlichen Fragen dem Trainer, dem neuen Sportvorstand Pfannenstiel und dessen Kaderplanern die Verantwortung überlassen soll.

„Wir haben jetzt zwei Augen und zwei Ohren mehr, die uns helfen können, neue Spieler zu sichten und zu verpflichten, die uns tatsächlich weiterhelfen können“, äußerte Funkel jedoch die Hoffnung, dass der neue Mann entscheidend bei der qualitativen Verbesserung des Kaders weiterhelfen könne. Man dürfe aber jetzt keine Wunder erwarteten, dass der neue Sportvorstand „direkt, acht, neun oder zehn neue Spieler mitbringt“. Zudem würden nicht Spieler verpflichtet, nur um den Kader breiter zu machen. „Die Spieler, die kommen sollen, müssen besser sein als die, die schon da sind“, sagt Funkel, der notfalls auf Neuverpflichtungen verzichten will, wenn sie denn nicht weiterhelfen sollten. „Im vergangenen Jahr hat mit der Verpflichtung von Genki Haraguchi alles gepasst“, so Funkel. Das müsse aber nicht immer so funktionieren.