Borussia Mönchengladbach Analyse: Hart umkämpfter Punktgewinn für Borussia Mönchengladbach

Mönchengladbach. Hart umkämpfter Punktgewinn für Borussia Mönchengladbach: Am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga kommt die Fohlen-Elf bei Aufsteiger RB Leipzig zu einem 1:1-Remis. Nach der frühen Leipziger Führung durch Werner ist es Johnson, der Gladbach wenige Minuten vor dem Abpfiff mit einem sehenswerten Treffer vor einer Niederlage bewahrt.

Hart umkämpfter Punktgewinn für Borussia Mönchengladbach: Am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga kommt die Fohlen-Elf bei Aufsteiger RB Leipzig zu einem 1:1-Remis. Nach der frühen Leipziger Führung durch Werner ist es Johnson, der Gladbach wenige Minuten vor dem Abpfiff mit einem sehenswerten Treffer vor einer Niederlage bewahrt.

Foto: Hendrik Schmidt

Bereits am Samstag hat Borussia die nächste knifflige Aufgabe vor der Brust. Im Heimspiel (15.30 Uhr) gegen den FC Ingolstadt.

Der Moment des Spiels:
Der ereignet sich aus Gladbacher Sicht in der ersten Halbzeit. 19 Minuten lang mussten die Borussen zu Beginn ohne die Unterstützung der über 5000 mitgereisten Fans auskommen. Die VfL-Treuen hatten geschwiegen. Wollten so ihren Unmut gegen das Projekt RB Leipzig zum Ausdruck bringen. Der Klub hat dank der finanzkräftigen Unterstützung eines österreichischen Sponsors den Durchmarsch bis in die Bundesliga geschafft. Was zahlreichen Anhängern der sogenannten Traditionsvereine nicht schmeckt. Nach ihrer Schweige-Demo legten sich die Gladbacher Fans dann aber richtig ins Zeug und halfen als „zwölfter Mann“ mit, dass die Fohlen am Ende zumindest einen Punkt aus Leipzig mitnehmen konnten.

Nach 0:1 Rückstand: Gladbach rettet einen Punkt in Leipzig
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Nach 0:1 Rückstand: Gladbach rettet einen Punkt in Leipzig

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Der Spieler des Spiels:
„Und was sagen wir da alle? Danke Fabian!“- die Freude im Borussen-Block kennt keine Grenzen, als Fabian Johnson das erlösende 1:1 der Gladbacher in der Schlussphase bei RB Leipzig gelingt. Die Fohlen haben in der Bullen-Arena nur wenige Einschussmöglichkeiten. Johnson ist an den gefährlichsten Aktionen beteiligt. In Durchgang eins saust ein Schuss von ihm nur an die Latte. Dann schlägt er nach Pass von Stindl zu und knipst zum Ausgleich. „Ich bin wieder voll da“, sagt Johnson nach dem Schlusspfiff. Was die VfL-Fans gerne hören. Denn ein Johnson in Top-Form kann der Schubert-Elf auch in den kommenden Wochen helfen.

Der Aufreger des Spiels:
Es läuft die 22. Spielminute in der Leipziger Arena, als Borussias Tobias Strobl nach einem Zweikampf sich an den Oberschenkel fasst und auf dem grünen Rasen sitzen bleibt. Nichts geht mehr. Hektik auf der Borussen-Bank, blitzschnell macht sich Nico Elvedi fertig, um für seinen Kollegen einzuspringen. Strobl hat sich eine Muskelverletzung im rechten, hinteren Oberschenkel zugezogen und fällt damit auch am Samstag im Heim-Duell gegen Ingolstadt wahrscheinlich aus. Bitter für Borussia, bitter für Strobl.

Chronik des Spiels:
Es ist kein schönes Fußballspiel in Leipzig. Es ist allerdings ein intensiver Kick. Geprägt von Power-Pressing, Sprints, Kampf und einem ständigen Hin und Her im Mittelfeld. Torchancen? Mangelware. Beide Teams neutralisieren sich. Leipzig geht früh in Führung, weil Christensen einen Ball, der eigentlich geklärt sein sollte, unglücklich dem eigenen Kollegen (Vestergaard) gegen die Beine schießt. So springt die Kugel zufällig Leipzigs Werner auf den Schlappen, der sofort abzieht und so zur Führung trifft. Im Anschluss: Arbeiter-Fußball. Ohne Spektakel. Bis Borussias Hahn seinen Team-Kollegen Johnson bedient, der gleich abzieht, allerdings nur die Latte trifft. Im zweiten Durchgang bleiben Torraumszenen Mangelware. Fußball wird weiter gearbeitet. Bis Stindl einen kleinen Leipziger Fehler ausnutzt, Johnson per Steilpass bedient und dieser gekonnt zum 1:1 vollendet. Leipzig kommt noch zu einer guten Chance, allerdings scheitert Burke an Keeper Sommer. Dann ist Schluss. Borussia holt den ersten Auswärtszähler in dieser Saison. Bleibt allerdings weiter (saisonübergreifend) seit elf Monaten in der Liga auswärts ohne Sieg.

Stimmen zum Spiel

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Meine Mannschaft bevorzugt normalerweise ein flüssiges Kombinationsspiel und Ballstafetten — aber die Leipziger haben uns durch ihre Art dazu gezwungen, dass es unheimlich viele lange Bälle und Zweikampfsituationen gegeben hat. Es ist sehr schwierig, sich gegen so einen Gegner zu organisieren, weil er nach Ballgewinn sehr schnell nach vorne spielt. Wir spielen es gerne anders, aber umso wichtiger ist es, dieses Spiel anzunehmen — das haben wir vor allem nach der Pause gemacht. Die Jungs haben sich in das Spiel reingebissen, die Zweikämpfe angenommen und sich den Punktgewinn absolut verdient. Wir haben etwas Positives aus der Begegnung mitgenommen.“

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): „Wir waren nah dran am Sieg, mussten aber kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen. Ich glaube, dass uns aufgrund der vielen Kilometer, die wir gelaufen sind, ein bisschen die Präzision im Abschluss gefehlt hat. Mir war schon klar, dass eine Mannschaft wie Mönchengladbach nicht viele Chancen braucht, um sich wieder zurück ins Spiel zu bringen. Wir haben es sehr oft sehr gut verteidigt, einmal nicht. Nach dem 1:1 hatte ich das Gefühl, dass sich meine Spieler nicht mit dem Ergebnis zufrieden geben. Ähnlich wie der Gegner wollten auch wir alles. Aber man bekommt nicht immer alles. Heute haben wir nur einen Punkt bekommen. Das ist trotzdem aller Ehren wert gegen einen Gegner, der sich für die Champions League qualifiziert hat.“