Analyse: Hohe Erwartungen an de Jong und Xhaka

Die beiden Millionen-Zugänge haben im Trainingslager angedeutet, was sie können. Für sie ist das Tempo höher als bisher.

Rottach-Egern. Amin Younes geriet ins Schwärmen, als er nach dem Testspiel gegen 1860 München zu seiner Meinung über die Millionen-Zugänge Luuk de Jong und Granit Xhaka gefragt wurde. „Ich bin von Luuk begeistert. Ein super Spieler, fußballerisch und charakterlich. Mir hat richtig gut gefallen, was für Sachen er bei seinem ersten Spiel gemacht hat. Die Ideen sind da“, sagte der Nachwuchsmann über den Niederländer. Über den zweiten teuren Zugang Granit Xhaka sagte der 18-Jährige: „Das Spiel zu machen, dafür ist er nach Gladbach gekommen. Ein super Spieler mit einem super Passspiel. Man braucht sich im Mittelfeld nur zu zeigen und bekommt den Ball perfekt in den Fuß gespielt.“

61 Minuten durfte Luuk de Jong am Mittwoch Abend zeigen, was in ihm steckt. Granit Xhaka durfte zehn Minuten länger auf dem Platz bleiben. Zweifelsohne war in diesem Testspiel in Ansätzen zu sehen, was in den beiden neuen Offensivkräften steckt. Xhaka forderte den Ball permanent, bereitete mit einem feinen Pass auf Amin Younes das 1:2 vor und suchte ständig Anspielstationen in der Spitze. „Granit ist ein echter Spielmacher. Er ist ein Spieler, der immer nach vorne guckt und schaut, wer in Bewegung ist. Ich liebe es, Granit hinter mir zu haben. Er kann Bälle in die Schnittstellen spielen“, sagte Luuk de Jong über den erst 19 Jahre alten Schweizer. „Ich bin gekommen, um das Spiel zu machen. Wir haben das ganze Spiel dominiert und waren klar die bessere Mannschaft“, sagte Xhaka, der auch aufgrund seines Aussehens (manche nennen ihn schon den Christiano Ronaldo der Bundesliga) das Zeug zum neuen Fan-Liebling hat.

Ganz so positiv, wie Xhaka den Auftritt gegen 1860 München sah, war es dann doch nicht. Vor allem im Defensiv- und Zweikampfverhalten ist noch viel Luft nach oben. De Jong wurde von der robusten 1860-Abwehr mehrfach zu Boden geschickt, an Xhaka liefen einige schnelle Angriffe der Münchener vorbei. „Die Ideen waren da, die Ausführung kommt, wenn wir wieder bei Kräften sind“, meinte Amin Younes. Wenn Fußball immer so einfach wäre, bräuchte Trainer Lucien Favre nicht gebetsmühlenartig vor zu großen Erwartungen an die neuen Borussia-Stars warnen. Es herrsche eben ein anderes Tempo in den Fußball-Ligen in den Niederlanden und der Schweiz und es gehe weit weniger ruppig in den Zweikämpfen zu, so Favre.

Drei Testspiele bleiben dem Coach, Xhaka und de Jong an den deutschen Fußball zu gewöhnen.