Blitz und Donner: Gladbach-Spiel in Manchester abgesagt
Manchester (dpa) - Ein Unwetter über Manchester hat das mit so großer Vorfreude der Mönchengladbacher Borussia erwartete Gastspiel bei den Citizens von Startrainer Pep Guardiola am Dienstag verhindert.
Wenige Minuten nachdem der Schlecht-Wetterklassiker „Why does it alway rain on me“ im Etihad-Stadion vor fast leeren Rängen erklungen war, erfolgte die Absage des ersten Saison-Gruppenspiels der Gladbacher: Erst durch den Stadionsprecher, dann auch durch die UEFA.
Die Partie wird am Mittwoch um 20.45 Uhr MESZ, also 24 Stunden nach dem geplanten Anpfiff nachgeholt, teilte die UEFA mit. Wetterprognosen zufolge soll die Niederschlagswahrscheinlichkeit dann bei etwa fünf Prozent liegen.
Die Sportliche Leitung und das Team des fünfmaligen deutschen Fußballmeisters hatten sich eine etwas frühere neue Anstoßzeit gewünscht. Nun soll die Mannschaft noch eine weitere Nacht, die von Mittwoch auf Donnerstag in Manchester bleiben, und mit einer gecharterten Maschine dann zurückgebracht werden.
Die Absage am Dienstag erfolgte nicht wegen der zunächst teilweise mit riesigen Pfützen übersäten Spielfläche. Durch die Gewitter und Wasserfälle sei die Sicherheit nicht mehr gewährleistet gewesen für die Anreise ins Stadion, erklärte Borussia-Vizepräsident Rainer Bonhof: „Dementsprechend haben die Polizei und der oberste Sicherheitsbeauftragte gesagt, wir können das Spiel nicht stattfinden lassen.“
Den Borussia-Profis blieb nichts anderes übrig, als sich zur Anstoßzeit bei ihren Fans zu bedanken. Unverrichteter Dinge schlichen sie dann enttäuscht vom Regen durchtränkten Rasen.
Eine Viertelstunde vor dem geplanten Anpfiff stand fest: Am Dienstag steigt bei Manchester City kein Champions-League-Festtag für irgendwen. Ob Fans von Manchester City oder den Gästen aus Gladbach: Wer zu Fuß auf dem Weg in die Arena war, versuchte sich in Hauseingängen oder Bushaltestellen vor den Wassermassen zu schützen. Um 19.00 Uhr MESZ hatte der heftige Regen begonnen, Blitze zuckten am wolkenverhangenen Himmel.
Die Borussia-Anhänger, die es irgendwie ins Stadion geschafft hatten, ließen nach der Absage lauthals Schmähgesänge gegen die UEFA hören. Kurz davor hatte die Regie im Stadion noch den Einfall, via Lautsprecher „Why does it alway rain on me“ einzuspielen.
Das Aufwärmen wurde zunächst verschoben, die Zweifel am Stattfinden der Partie wuchsen minütlich. „In einer Stunde ist frühester Anpfiff“, hatte Trainer André Schubert um 19.15 Uhr Ortszeit (20.15 Uhr MESZ) bei Sky noch gesagt. „Alle Jungs hoffen, dass das Spiel stattfindet und nicht abgesagt wird“, hatte Manager Max Eberl geäußert. „So eine Wasserschlacht kann auch ein Vorteil für den Underdog sein“, meinte der Manager der Borussen.
Der Rasen wäre allerdings mit ein bisschen Verspätung wohl bespielbar gewesen, vermutete auch Bonhof. Die Gladbach-Anhänger wollten sich die Laune nicht restlos verderben lassen und forderten direkt nach der Absage: „Wir woll'n die Mannschaft sehen.“ Das Team ließ sich nicht lange bitten, auch wenn ihm dieser Gang knapp zwei Stunden später mit einem entsprechenden Ergebnis im Gepäck für die Heimreise sicher deutlich mehr Freude bereitet hätte. „Das Wetter: unterirdisch. Ihr Fans: großartig. Wir: stehen zusammen!“, twitterte die Borussia später.
Allerdings ist es ist nicht das erste Mal, dass ein Champions-League-Spiel mit deutscher Beteiligung aufgrund der Witterungsbedingungen verschoben werden musste. Am 21. November 2001 war das Gastspiel von Bayer Leverkusen bei Juventus Turin wegen Nebels um eine Woche verschoben worden. Auch dieser Termin am 28. November musste wegen erneuten Nebels abgesagt werden. Einen Tag später konnte schließlich gespielt werden. Wenige Wochen zuvor war bereits der komplette Spieltag in den Gruppen E bis H wegen der Terroranschläge in New York um eine Woche verschoben worden.