Borussia: Mehr Gänsehaut als beim Star für Oslo
Matthias Opdenhövel war Stadionsprecher in Gladbach. Heute moderiert er die Casting-Show für den Eurovision Song Contest.
Mönchengladbach/Köln. Matthias Opdenhövel, 1970 in Detmold geboren, ist Fußballfans am Niederrhein vor allem als ehemaliger Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach bekannt. Derzeit moderiert der TV-Mann in Stefan Raabs Casting-Show "Unser Star für Oslo 2010".
Mit der WZ sprach der Wahl-Kölner über seine frühe Liebe zur Raute, das Leben in der Stadt des sportlichen Erzrivalens, Dieter Bohlens Sendung "DSDS" - und seine eigenen musikalischen Qualitäten.
Matthias Opdenhövel: Geographisch müsste man ja eigentlich denken, dass ich als gebürtiger Detmolder das Wochenende auf der Bielefelder Alm zubringe. Aber durch meinen Vater bin ich als kleines Kind Gladbach-Fan geworden, und schon mein Opa war einer. Ansonsten habe ich zum Niederrhein leider kaum Bezugspunkte. Daher sage ich: dreimal Borussia.
Opdenhövel: Sehr spannend. Es gibt hier allerdings auch genug Autos mit Kölner Kennzeichen und Raute hintendrauf. Ich bin also nicht allein in der VfL-Diaspora. Außerdem hat sich hier mittlerweile herumgesprochen, dass ich mich auch mit anderen Vereinen beschäftigte - allein schon wegen meiner Arbeit als Sportjournalist. Aber in der Vergangenheit hat man schon den einen oder anderen Spruch gedrückt bekommen.
Opdenhövel: Ich finde die derzeitige Entwicklung mehr als sympathisch. Man merkt deutlich, dass in dieser Saison Ruhe eingekehrt ist. Viele waren ja eher skeptisch, was die sportliche Führung angeht. Aber es ist klar, dass es bei der Borussia wieder einen Plan gibt. Hinzu kommen die sehr guten Einkäufe. Ich mache nicht den Fehler, gleich von der Champions League zu träumen, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die aktuelle Saison in den kommenden Jahren noch zu toppen ist.
Opdenhövel: Das Kribbeln und die Gänsehaut bei einem ausverkauften Stadion ist schon größer. Wenn man in die Kamera moderiert, bekommt man das Feedback der vielen Zuschauer ja nicht so direkt mit. Aber auch bei so einer Live-Show gibt es genug Adrenalin.
Opdenhövel: Der größte Unterschied ist unser Fokus auf die musikalische Darbietung der Teilnehmer. Der Interpret steht im Vordergrund, nicht die privaten Geschichten - etwa wie oft jemand im Knast gehockt hat. "DSDS" ist eine gut gemachte Unterhaltungsshow, aber ich glaube, dass sich unsere Kandidaten bei keiner anderen Casting-Show beworben hätten.
Opdenhövel: Wenn ich musikalisch soviel auf der Pfanne hätte, wie unsere Kandidaten, dann auf jeden Fall. Aber ich habe eine gesunde Selbsteinschätzung und weiß, dass bei meinem ersten Song Schluss gewesen wäre.