Gladbacher Brouwers raubt Freiburg den Sieg

Nach seinem Treffer in der 73. Minute steht es am Ende 1:1.

Mönchengladbach. Michael Frontzeck war alles andere als unzufrieden: "30 Punkte sind ein solides Fundament", sagte Borussia Mönchengladbachs Cheftrainer nach dem 1:1-Remis gegen Aufsteiger SC Freiburg. Vor 40419 Zuschauern im Borussia-Park waren die Breisgauer durch ein Kopfballtor von Cisse zehn Minuten nach der Pause in Führung gegangen, für den Ausgleich der Gladbacher im 18. Bundesliga-Duell beider Mannschaften sorgte Roel Brouwers (72.), der ebenfalls per Kopf nach feiner Vorarbeit von Arango vollstreckte.

Es war bereits der sechste Saisontreffer des niederländischen Abwehrspielers: Sechs Saisontore, so viele habe ich noch nie erzielt. Ganz ehrlich, ich hätte heute aber lieber die drei Punkte mitgenommen. Wir müssen mit dem einen Punkt jetzt leben, immerhin haben wir Freiburg weiter auf Distanz gehalten."

An Brouwers Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor hätten sich die VfL-Stürmer ruhig ein Beispiel nehmen können, doch weder Colautti (26.), Bobadilla (49.) sowie der eingewechselte Matmour (79.) konnten den starken Freiburger Torhüter Pouplin überwinden. Vor allem der Algerier Matmour hatte gegen seinen ehemaligen Klub die Entscheidung auf dem Fuß, vergab aber völlig frei aus zehn Metern kläglich. "Wir haben 34 Tore erzielt, mir ist letztendlich egal, wer sie macht", sagte Frontzeck später in seiner Analyse.

Im Borussia-Park entwickelte sich bei fast frühlingshaften Temperaturen zunächst ein - wie vom Gladbacher Trainer angekündigt - zähes und kompliziertes Spiel, in dem sich beide Mannschaften wenige Spielräume gönnten. So richtig Fahrt nahm die Partie erst nach der Pause auf, in erster Linie hervorgerufen durch den völlig überraschenden Führungstreffer der Gäste.

Dass die Gladbacher im Anschluss nicht geschockt waren, stattdessen zunehmend die Initiative an sich rissen, bewertete deren Trainer Frontzeck äußerst positiv: "Wir haben keineswegs die Nerven verloren, sondern sofort Gas gegeben. Wenn man dann aber zwei, drei gute Chancen nicht nutzt, muss man am Ende auch mit einem Unentschieden zufrieden sein. Kollege Robin Dutt sagte: "Das war ein Punktgewinn für uns, man darf nicht vergessen, die Gladbacher haben einen Lauf. Das hat man nach dem Rückstand gesehen."

Auf dem Weg zum Saisonziel vorzeitiger Klassenerhalt ist für die Elf vom Niederrhein der Signal-Iduna-Park in Dortmund die nächste Station (Samstag, 18.30 Uhr). Sportdirektor Max Eberl sieht dem Duell der Namenscousinen durchaus optimistisch entgegen: "Wir werden vor 80.000 im Stadion versuchen, erneut mit einer guten spielerischen Leistung zu punkten." Bis dahin hofft auch Marco Reus wieder fit zu sein, der gleich nach dem Abpfiff gegen Freiburg wegen einer Innenbanddehnung behandelt werden musste.