Borussia nach Noten: Hanke fehlt das Glück des Tüchtigen

Hamburg. Wohl auch wegen des anstrengenden Spiels gegen Lazio hat Gladbach-Trainer Favre gegen Hamburg seine halbe Mannschaft ausgewechselt. Er brachte Tony Jantschke wieder auf der rechten Abwehrseite, Kapitän Martin Stranzl ging nach innen.

Thorben Marx spielte zusammen mit Granit Xhaka für Roel Brouwers auf der Sechser-Position vor der Abwehr. Auch Mike Hanke, der anstelle von Luuk de Jong auflief, bekam eine Chance in der Offensive. Genützt haben diese Maßnahmen nicht viel, die Borussia verlor mit 1:0. Die Spieler in der Einzelkritik:

Marc-André ter Stegen: Strahlt Sicherheit und Ruhe aus, lässt kaum was anbrennen, ist beim fulminanten Schuss von Hamburgs Rafael van der Vaart zum 0:1 allerdings ohne Chance, Note: 3

Tony Jantschke: Rückt wieder zurück auf die Position des rechten Verteidigers, ganz solider Part, mehrmals aufmerksam, rettet so auch einmal in letzter Sekunde gegen Hamburgs Skjelbred, Note: 3-

Martin Stranzl: Übernimmt den Part des Abwehrchefs in der Innenverteidigung, das Stellungsspiel stimmt, sehr präsent, haut sich in die Zweikämpfe, klärt mehrmals routiniert, zweikampfstärkstes Fohlen (81 Prozent gewonnene Zweikämpfe), Note: 3

Alvaro Dominguez: Mit Höhen und Tiefen im Abwehrzentrum, schaltet sich auch mal mit nach vorne ein, gewinnt einige Kopfballduelle, geht allerdings nicht energisch genug raus, als van der Vaart zum 1:0 abzieht, Note: 4

Filip Daems: Der Kapitän ist wieder an Bord, lässt sich die längere Pause nach seiner überstandenen Verletzung nicht anmerken, macht die linke Seite ziemlich dicht, hat Pech in der Schlussphase, dass sein Schuss nach feiner Vorarbeit von Younes nicht sitzt, Note: 3-

Granit Xhaka: Erneut ein gebrauchter Tag für den schweizer Nationalspieler. Ihm unterläuft im Mittelfeld der entscheidende Fehlpass vor der Hamburger Führung, eine sehr unglückliche Aktion. Braucht im Anschluss einige Minuten, um sich wieder zu berappeln. In Durchgang zwei mit einigen guten Aktionen, spielte zwei, drei gute Pässe, muss dann aber vorzeitig runter, Note: 5

Thorben Marx: Braucht einige Minuten, um in den Rhythmus zu finden, ist dann aber da, saugt immer wieder im Mittelfeld die Bälle weg, allerdings klappt bei ihm das schnelle Umschalten auf Offensive hier und da nicht, Note: 4

Lukas Rupp: Wird von Cheftrainer Lucien Favre auch wieder in die Mannschaft rotiert, spielt für Cigerci auf der rechten Seite. Ihm merkt man die längere Spielpause an, es fehlt in einigen Situationen vor allem an der gedanklichen Schnelligkeit. So beispielsweise in der 28. Minute, als er plötzlich frei steht, aber zu spät abzieht und sein Schoss so noch abgeblockt wird. Es fehlt die Durchschlagskraft, Note: 4-

Juan Arango: Hat immer ein Auge für die Situation, spielt mehrere gute Pässe, ist bemüht, die Offensive anzukurbeln. Allerdings bei weitem nicht so stark wie noch am Donnerstag gegen Lazio Rom, die Standards kommen diesmal nicht optimal, weder seine Freistöße, noch die Eckbälle. Auch ein Grund, warum die Borussia am Ende ohne Torerfolg blieb, Note: 4+

Patrick Herrmann: Erneut aufgrund seiner Schnelligkeit einer der wenigen Borussen, der die HSV-Abwehr ständig vor Probleme stellt, kann zwei, drei Mal erst in letzter Sekunde gestoppt werden. Richtig zwingende Aktionen gelingen ihm aber nicht, da er meist gleich gedoppelt wurde. Versucht aber alles, auch als er nach der Einwechslung von Younes immer mehr auf den rechten Flügel ausweicht, Note: 3-

Mike Hanke: Kann die Bälle in der Sturmspitze behaupten, hat auch das Auge für den Nebenmann, lässt mehrmals gut beim schnellen Passspiel die Kugel nur ganz kurz vom Fuß abprallen, so kommt Tempo rein. Arbeitet ordentlich nach hinten, vorne fehlt ihm das Glück des Tüchtigen, kommt zweimal einen Schritt zu spät, sonst hätte der Ball wohl im HSV-Tor gezappelt, Note: 3-