Gladbachs vergeblicher Schlussspurt
Beim 3:3 gegen Lazio wird Martin Stranzl zu Mönchengladbachs tragischem Helden.
Mönchengladbach. Es sollte ein großes Spiel zum kleinen Jubiläum werden. Es wurde aber ein Spektakel mit drei Elfmetern, einem furiosen Finale und einem 3:3 (1:0) gegen Lazio Rom für Borussia Mönchengladbach am zweiten Jahrestag von Lucien Favres Dienstantritt in Gladbach am 14. Februar 2011.
Der eingewechselte Libor Kozak rettete mit seinem zweiten Tor Sekunden vor dem Schlusspfiff den Römern das Remis und tauchte den ausverkauften Borussia-Park nach einem mitreißenden Spiel in Tristesse.
Denn nur vier Minuten war Juan Arango der gefeierte Held des Abends, der mit einem Freistoßtor zum 3:2 (88.) getroffen hatte - bis der Römer Kozak traf. Zuvor hatten Martin Stranzl (17.) zur Führung und Thorben Marx (84.) zum 2:2-Ausgleich für Gladbach mit Foulelfmetern getroffen. Beim zweiten Strafstoß war Stranzl (70.) an Torhüter Marchetti gescheitert. Der Österreicher als tragischer Held.
Stranzl hatte in einer guten ersten Halbzeit mit seinem ersten Tor im 52. Europapokalspiel Gladbach in Führung (17.) gebracht, den zweiten Spielabschnitt aber dominierten die Römer und drehten mit den Toren von Floccari (57.) und Kozak (63.) das Spiel. Die Ausgangsposition für das Rückspiel in Rom ist schwierig, der Borussia hilft nur ein 4:4 oder ein Sieg zum Weiterkommen.
10 000 Borussen-Fans bereiten sich dennoch auf die Wallfahrt in die ewige Stadt vor. Die Römer mussen dann auf Innenverteiger Dias verzichten, der gestern Gelb-Rot sah. Bei beiden Fouls verursachte er einen Elfmeter. Zunächst gegen Herrmann (16.) nach Pass von Arango, dann gegen Stranzl nach einer Ecke. Der Respekt vor dem spielstarken Tabellendritten aus Italiens Serie A war offensichtlich so groß bei Trainer Favre, dass er seiner Mannschaft eine Kontertaktik verordnete. Vergeblich.