Gladbach freut sich auf weitere Festtage
Mönchengladbach (dpa) - Festtag für die Fans, Jubiläum für den Trainer und ein Zahltag für den Club. „Diese beiden Spiele werden für uns ein weiteres Highlight sein“, sagte Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl vor dem Europa-League-Hinspiel gegen Lazio Rom am Donnerstag.
Nach den Spielen gegen Dynamo Kiew, Olympique Marseille und Fenerbahce Istanbul wartet auf den zweimaligen UEFA-Cup-Sieger ein weiterer Hochkaräter. „Nicht nur unsere Fans, sondern auch die Mannschaft und der ganze Verein haben sich einen solchen Gegner gewünscht“, meinte Vizepräsident Rainer Bonhof. Das Spiel war binnen kürzester Zeit ausverkauft.
Und auch für Trainer Lucien Favre ist es ein besonderer Tag, denn der Coach ist zum Hinspiel genau zwei Jahre bei der Borussia im Amt und hat dem Club wieder erfolgreiche Zeiten beschert. „Die Zeit fliegt vorbei, man merkt das gar nicht. Wir sind froh, dass wir Borussia wieder international präsentieren können“, sagte der Schweizer, der mit seinem Team alle vier bisherigen internationalen Auswärtsspiele ohne Niederlage überstanden hat.
Die Italiener, Tabellendritte in der Serie A, dürften das bislang stärkste Team sein, auf das die Borussen im laufenden Wettbewerb treffen. „Das ist eine Mannschaft, die von ihrer Geschlossenheit und Kompaktheit lebt. Sie spielen sehr italienisch, taktisch und zweikampftechnisch. Aber der Ausfall von Miroslav Klose trifft Lazio schwer“, meinte Eberl. Der deutsche Nationalstürmer, der mit einem Bänderriss pausieren muss, spielt seit 2011 in Rom und hat dort in kürzester Zeit schon Kultstatus erworben. Fehlen wird wohl auch Stefano Mauri (Fußverletzung).
Kloses Ausfall sei nicht unbedingt ein Vorteil, meinte Favre. „Ich habe die Tore von Sergio Floccari gesehen. Das ist ein sehr guter Ersatz für Klose“, sagte der Trainer, der wieder auf die zuletzt gesperrten und verletzten Tony Jantschke und Thorben Marx zurückgreifen kann. Auch der zuletzt im Training mit leichten Oberschenkelproblemen pausierende Torhüter Marc-André ter Stegen steht zur Verfügung. „Das ist kein Problem“, meinte der Coach.
Um die hohe Hürde zu nehmen und den Sprung ins Achtelfinale zu schaffen, muss sich die Favre-Elf allerdings erheblich steigern. In der Liga stottert der Borussen-Motor derzeit ein wenig. „Natürlich sind wir Außenseiter, aber nicht chancenlos“, sagte Eberl. Auch Gladbachs international erfahrener Innenverteidiger Martin Stranzl weiß um die Schwere der Aufgabe. „Es ist immer sehr unangenehm, gegen italienische Gegner zu spielen. Aber wir werden alles daran setzen, um zu Hause ein gutes Ergebnis zu erzielen und so die Basis zu legen, eine Runde weiter zu kommen“, meinte der Österreicher.
Problematisch wird für die Gladbacher das Anschlussspiel beim Hamburger SV. Nur knapp 40 Stunden liegen zwischen Abpfiff am Donnerstagabend und Anpfiff am Samstag beim HSV. „Das ist eine Katastrophe“, sagte Eberl. Auch Stranzl versteht die Ansetzung nicht. „Das ist total ärgerlich, weil du gerade am zweiten Tag nach einem Spiel körperlich im Keller bist“, meinte Borussias Kapitän. Da hat es der Gegner einfacher: Lazio muss in der Meisterschaft beim AC Siena erst am Montag antreten.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Borussia Mönchengladbach: ter Stegen - Jantschke, Stranzl, Dominguez, Wendt - Nordtveit, Marx - Cigerci, Arango - Herrmann, de Jong
Lazio Rom: Marchetti - Konko, Biava, Dias, Radu - Ledesma - Candreva, Gonzalez, Hernanes, Lulici - Floccari
Schiedsrichter: Karassew (Russland)