Riesen-Polizeiaufgebot für Borussias Kick gegen Lazio

Etwa 800 Polizisten und 800 Ordner sollen für Sicherheit sorgen. Erwartet werden 1300 Rom-Fans.

Mönchengladbach. Gerade erst ist der Veilchendienstagszug über die Bühne, da steht für die Polizei der nächste Großeinsatz an. Wenn am Donnerstag die Borussia in der Europa League gegen den italienischen Vertreter Lazio Rom antritt, werden etwa 800 Beamte rund um das Spiel im Einsatz sein, um die Sicherheit zu gewährleisten. Zum Vergleich: Beim Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen sorgten 140 Polizisten für Ordnung.

Die Partie gegen die Römer wird als so genanntes Sicherheitsspiel eingestuft, was weniger an den Borussen, als am zweifelhaften Ruf der Lazio-Anhänger liegt. Vor allem deren Ultra Gruppe Irriducibili (ital.: die Unbeugsamen) ist als offen faschistisch und gewaltbereit bekannt. Polizeisprecher Jürgen Lützen ist sensibilisiert: „Wir werden diesen Leuten kein Forum bieten.“ Die Einsatztaktik habe man aber nicht verschärft.

Borussia freut sich vor allem auf das sportliche Kräftemessen und Pressesprecher Markus Aretz bedauert, dass Miroslav Klose verletzt ist: „Lazio mit Klose wäre uns allen lieber gewesen.“ Allerdings weiß man beim VFL auch um die Brisanz.

Auf 800 Ordner wurde der Sicherheitsdienst in Absprache mit der Polizei für Donnerstag Abend aufgestockt. Das macht insgesamt 1600 Polizisten und Sicherheitskräfte für nur etwa 1300 Lazio-Fans. Denn die Römer haben 700 Karten ihres Kontingents wieder zurückgeschickt. Die Plätze für die Gladbach-Fans waren schon Stunden nach dem Verkaufsstart nur für Mitglieder vergriffen. „Wir schätzen das Spiel ein wie die Partien gegen Marseille oder Istanbul“, sagt Aretz und ergänzt: „Die Ordner wurden auf die Problematik vorbereitet.“ Wie Polizei und Ordner reagieren, wenn im Gästeblock verbotene Fahnen oder der „römische Gruß“ (Hitlergruß) gezeigt werden, bleibt abzuwarten.