Damen Champions Trophy: Hockey-Debakel gerade noch mal verhindert
Deutschland verliert Auftakt gegen die Niederlande und siegt gegen Australien.
Mönchengladbach. Den Luftballon in der rechten Hand, links eine kleine Nationalflagge fest im Griff. Dabei fixieren die Augen starr das Spielfeld im Hockeypark. Der kleinen Lisa ist die Anspannung kurz vor der Eröffnungsfeier der Hockey-Champions Trophy anzumerken.
Lisa ist eine von rund 100 Schülerinnen aus der näheren Umgebung, die im Mittelpunkt der Auftaktzeremonie am Samstagnachmittag stehen. Mit einheitlichen Shirts, farblich abgestimmten Ballons und den jeweiligen Nationalflaggen ausgestattet, repräsentieren einzelne Schulklassen aus der Region die sechs teilnehmenden Nationen an diesem Weltturnier. Zum Auftakt sorgen sie für ein farbenfrohes Bild.
Dann geht es sportlich zur Sache. Dabei haben Deutschlands Hockeydamen ein Debakel verhindert. Der 1:2 (1:0)-Auftaktniederlage am Samstag gegen die Niederlande lässt die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) einen Tag später einen 2:1 (2:0)-Erfolg gegen den Rekordsieger Australien folgen.
"Gegen die ersatzgeschwächten Niederländerinnen hatten wir den Sieg eingeplant. Aber nach dem 1:2 mussten wir den harten Weg gehen und Australien schlagen. Dieser Sieg ist ein gutes Gefühl", sagte Bundestrainer Michael Behrmann am Sonntag. Nach den Toren von Anke Kühn (7.) und Anneke Böhmert (18.) gelang Australiens Megan Rivers (66.) im Mönchengladbacher Hockey-Park lediglich der Anschlusstreffer.
Das Finale ist beim Turnier der sechs weltbesten Mannschaften für die DHB-Auswahl wieder in Reichweite. "Weil wir gegen Australien unsere Chance genutzt haben", freute sich Angreiferin Janine Beermann.
Der Bundestrainer lobte nach dem Spiel gegen den sechsfachen Trophy-Sieger: "Ich bin stolz auf mein Team, dass in der Abwehr stark gespielt und vorne schöne Tore geschossen hat." Tags zuvor, im Duell mit den Niederlande, hatte Behrmann noch genau dies bei seinen Spielerinnen vermisst.
In der Neuauflage des Olympia-Endspiels von 2004 präsentierte sich am Samstag der zunächst ansehnlich kombinierende Olympiasieger Deutschland gegen den Weltmeister im Angriff harmlos und ideenlos. Auf die 1:0-Pausenführung durch Christian Schütze (18.) antworteten die spielstarken Niederländerinnen mit zwei Toren durch Marilyn Agliotti (41.) und Naomi van As (61.).
Nachdem Europameister Deutschland schon zum Turnierauftakt gegen die beiden erfolgreichsten Mannschaften der Welt gespielt hat, folgen in den kommenden Tagen die Partien gegen Argentinien, Japan und China.