Rafael feiert den Aufstieg - auch wenn er nur einen kleinen Anteil daran hat
Trotz einer enttäuschenden Saison freut sich Nando Rafael über den Aufstieg. Ob er bei der Borussia bleibt steht noch nicht fest.
Mönchengladbach. Nando Rafael ist im Grunde ein Showmensch. DJ in der Mannschaftskabine, Spaßvogel beim Training und witziger Interviewpartner. Eines will der Stürmer von Borussia Mönchengladbach aber nicht sein: Ein Spielverderber.
Und deswegen machte er bei der Aufstiegsfeier gute Miene nach einer für ihn enttäuschenden Saison. Er gab auf der großen Party zur Rückkehr in die Fußball-Bundesliga wie gewohnt den Vortänzer und stimmte mehrere Fanlieder an. Auch, wenn sein persönlicher Anteil am Aufstieg wesentlich kleiner ausfiel als geplant.
"Warum sollte ich auch mit langem Gesicht da stehen und jedem zeigen, dass ich unzufrieden bin?", sagt Rafael. "Wir sind Meister geworden und aufgestiegen. Ich habe versucht, das positiv umzusetzen."
Noch in der vergangenen Saison machte der gebürtige Angolaner 19 Spiele in der 1. Liga, in dieser Saison lief es deutlich schlechter: Nando bekam nur zweimal die Chance, von Beginn an zu spielen und wurde neunmal eingewechselt. Dass ihm in den gespielten 240 Minuten drei Tore gelangen, ist keine schlechte Quote.
Dass ihm noch drei weitere Treffer wegen angeblicher Abseitsstellung fälschlicherweise aberkannt worden sind, ist nur symptomatisch für die Saison des 24-Jährigen. "Das ist Pech", sagt Nando. "Zufrieden bin ich natürlich nicht. Ich hatte mir anderes vorgenommen." Er wollte spielen, fand aber in Nationalstürmer Oliver Neuville und Rob Friend übermächtige Konkurrenz. "Sie haben es überragend gemacht und zusammen über 30 Tore geschossen", sagt Rafael. "Es gab keinen Grund, einen von beiden beiseite zu schieben. Sie haben es besser gemacht als ich. So ist es nun mal, Ende aus."
Da Borussia wohl noch einen Stürmer verpflichtet und Roberto Colautti Nando Rafael in der Hackordnung längst überholt hat, trennen sich am Saisonende wohl die Wege - und das, obwohl der Vertrag von Nando Rafael noch ein Jahr läuft. "Es ist wichtig, dass es für mich in Zukunft anders aussieht als jetzt. Ich bin offen für alles", sagt Rafael, der in den kommenden Tagen ein Gespräch mit der sportlichen Leitung führen will. "Ich will wissen, was man in der kommenden Saison vor hat", sagt Rafael.