„Feier-Abend“ in der zweiten Liga
Borussia gewinnt gegen Paderborn und rüstet sich nun für die Bundesliga.
Paderborn. Es war ein ungewohntes Gefühl für Uwe Gospodarek, bei einem Pflichtspiel im Tor zu stehen. Das gab der Ersatztorwart von Borussia Mönchengladbach nach dem 3:2-Sieg seiner Mannschaft zum Saisonabschluss in der 2.Fußball-Bundesliga beim SC Paderborn zu.
Trainer Jos Luhukay hatte ihm beim Saisonausklang als "Dankeschön und Zeichen der Wertschätzung" den Vorzug vor Stammkeeper Christofer Heimeroth gegeben. Eine Geste, die bei dem Beschenkten sehr gut ankam: "Das war zum Saisonende eine schöne Sache und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht", sagte Gospodarek.
Seine Vorderleute leisteten ihren Anteil und verschafften dem waschechten Bayern durch leichtfertiges Spiel in der Abwehr einige Gelegenheiten zu zeigen, dass er ein Guter zwischen den Pfosten ist. "Natürlich ist es schön, den einen oder anderen Ball zu halten zu bekommen", bestätigte der Keeper. "Über die beiden Gegentore habe ich mich aber sehr geärgert."
Lautstark hatte er versucht, die Viererkette vor sich zu ordnen. Die schienen jedoch nicht alles zu verstehen, denn nach dem Führungstor durch Rob Friend durften David Hoillet und Benjamin Schüßler das Gästeteam recht unbedrängt in Front schießen. Gegen Alexander Löbe, Hoillet und später Jerome Assauer konnte Gospodarek seine Klasse beweisen.
"Er hat es vorbildlich gemacht in dieser Saison und ist mit seiner Rolle als Nummer zwei hervorragend umgegangen", lobte Luhukay. "Er ist ein Siegertyp, hat viel von sich verlangt - aber auch von seinen Mitspielern."
Diese sorgten im zweiten Abschnitt der Begegnung dafür, dass Gospodareks einziges Saisonspiel mit einem Sieg endete: Borussia legte "einen Gang zu", wie Trainer Jos Luhukay es formulierte, und kam durch Tore von Soumaila Coulibaly und Marko Marin zum achten Auswärtssieg.
"Das Spiel war typisch für die Saison, meine Mannschaft hat es mit Charakter und individueller Stärke gedreht", betonte der Trainer, für den die Arbeit gemeinsam mit Sportdirektor Christian Ziege gerade erst anfängt: In zwei Wochen soll die Mannschaft, die in der kommenden Saison in der Bundesliga aufläuft, konkrete Formen angenommen haben.
Auch die ersten neuen Spieler sollen dann verpflichtet sein. "Es ist aber nicht gesagt, dass wir den Kader zum Trainingsauftakt beisammen haben", so Luhukay.
Nach den bereits feststehenden Abgängen von Eugen Polanski, Robert Fleßers und Kasper Bögelund ist der Verein gewillt, auch Nando Rafael, Sebastian Svärd und Alexander Baumjohann, die zwar noch einen Vertrag, aber keine sportliche Perspektive haben, abzugeben. Luhukay: "Wenn sie andere Möglichkeiten sehen, werden wir korrekt mit ihnen umgehen."