Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV 0:0 Die Noten: Christensen und Elvedi beste Gladbacher

Achim Müller Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist am siebten Spieltag der Fußball-Bundesliga vor heimischer Kulisse nicht über ein 0:0 gegen Kellerkind Hamburger SV hinausgekommen.

Andreas Christensen (l.) und Nico Elvedi (2.v.r.) waren die besten Gladbacher, Torwart Sommer hat einen ruhigen Nachmittag, Christoph Kramer lieferte saubere Arbeit ab.

Foto: Maja Hitij

Die Gladbacher Profis in der Einzelkritik.

Yann Sommer: Der Schweizer erlebt einen ganz ruhigen Nachmittag, muss nicht einen einzigen Schuss der so harmlosen Hamburger abwehren. Präsentiert sich ganz sicher bei Flanken und Hereingaben. Note: 3

Julian Korb: Wird in der Defensive kaum gefordert. Offenbart im Umschaltspiel zunächst Probleme, einige seiner Pässe landen beim Gegner oder im "Nichts". Kriegt das jedoch im zweiten Durchgang in den Griff. Note: 3-

Andreas Christensen: Demonstriert Selbstvertrauen und präsentiert sich ganz sicher. Ohne Fehl und Tadel, räumt kompromisslos alles weg. Bester Zweikämpfer Borussias. Hat die meisten Ballkontakte (144). Note: 2

Nico Elvedi: Sein jüngster Aufstieg in der Schweizer Nationalelf beflügelt den jungen Defensivspieler sichtlich. Klärt mehrfach sehr aufmerksam, gewinnt fast jeden Zweikampf, versäumt es, seine gute Leistung in der Schlusssekunde zu krönen, als er freistehend den möglichen Siegtreffer vergibt. Note: 2

Patrick Herrmann: Bekommt erstmals seit Wochen wieder eine Chance in der Startelf, liefert allerdings einen unglücklicher Auftritt ab. Dem Flügelflitzer ist die mangelnde Spielpraxis anzumerken, er gewinnt nur 30 Prozent seiner Zweikämpfe. Note: 5

Ibrahima Traoré (ab 46.): Dessen Einwechslung beflügelt das zeitweise recht behäbige Gladbacher Offensivspiel. Seine Sprints reißen Lücken, er legt gut auf Stindl ab, der die Chance jedoch nicht nutzen kann, holt Borussias zweiten Strafstoß raus. Er hat die meisten Torschussvorlagen (4) und schlägt die meisten Flanken bei Borussia. Und das in einer Halbzeit. Note: 3+

Christoph Kramer: Der Weltmeister liefert saubere Arbeit im Mittelfeld ab. Sein Einsatz stimmt, läuft als "Staubsauger" vor der Abwehr fast zwölf Kilometer. Solider Part. Note: 3

Mahmoud Dahoud: Gladbachs Offensiv-Talent zeigt auf der einen Seite, was für ein großes Potential in ihm schlummert. So spielt er zwei, drei gute Pässe wie den auf Stindl, der in der ersten Strafstoßszene samt roter Karte für Cleber endet. Allerdings übertreibt er wiederholt seine "Ballkünste", was das Gladbacher Aufbauspiel phasenweise zu umständlich und so am langen Ende auch mehrmals zu behäbig macht. Der HSV kann sich so wieder ordnen. Es fehlt mehrmals der direkte Pass in die Schnittstellen. Note: 4+

Jonas Hofmann (ab 85.): Der Mittelfeld-Spieler kann sich in der Schlussoffensive nicht mehr in Szene setzen. Note: Ohne Wertung.

Oscar Wendt: Auch er wird auf seiner Abwehrseite kaum gefordert in der Rückwärtsbewegung. Wirkt, im Gegensatz zu seinen sonstigen Vorstellungen, diesmal nicht so dynamisch im Umschaltsspiel. Tempo und Schmackes fehlen. Ist in der Schlussphase aber da, als Borussia den Sieg erzwingen will. Hat Pech, dass seine Direkt-Abahmen in letzter Sekunde noch von einem Hamburger Abwehrspieler abgeblockt werden kann. In der Schlussminute klatscht sein Distanszschuss nur an den Pfosten. Note: 3-

Lars Stindl: Der Kapitän ist wach, präsent, rennt und kämpft. Holt so auch gegen Cleber den ersten Strafstoß samt Roter Karte heraus. Allerdings lässt er diesmal im Abschluss seine Klasse missen. Muss mindestens einmal treffen, aber verschießt sogar Strafstoß Nummer zwei für Borussia, sein harter Schuss klatscht nur an die Latte. Es fehlt ihm, warum auch immer, der Killerinstinkt in diesem Duell. Note: 4

Fabian Johnson: Reibt sich wiederholt in vorderster Front in den Duellen mit Hamburgs Verteidigern auf. Selten mal ein Durchkommen, gewinnt fast keinen Kopfball. Explodiert dann aber in Durchgang zwei förmlich, als er per Drehschuss HSV-Schlussmann Adler zur Glanzparade zwingt. Note: 4-

Jannik Vestergaard (ab 87.): Der Dänen-Riese soll in der Schlussphase im Strafraum der Hamburger die Kopfbälle gewinnen. Klappt allerdings nicht, weil kaum eine Flanke auf ihn geschlagen wird. Note: Ohne Wertung

André Hahn: Erwischt einen gebrauchten Tag. Ihm versagen, wie später auch Stindl, im Elfmeter-Duell mit René Adler die Nerven. Der HSV-Schlussmann kann in der ersten Halbzeit seinen nicht einmal so schlecht geschossenen Strafstoß parieren. Rasselt später dann auch noch unglücklich mit Adler zusammen, bekommt dessen Knie ins Gesicht. Folge: Blutende Platzwunde an der Oberlippe. Die wird in der Pause mit drei Stichen in der Kabine genäht. Hat in der zweiten Halbzeit keine große Torchnace mehr. Note: 4-