Diego-Show trotz Elfer-Fluch - VfL narrt Gladbach
Wolfsburg (dpa) - Auch sein erneut verschossener Elfmeter konnte die große Diego-Show nicht verhindern. Die brasilianische Diva hat beim 2:1 (2:0) des VfL Wolfsburg im Abstiegs-Duell der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach für einen Tore-Doppelpack gesorgt.
Diegos Treffer (36. und 45.+1 Minute) haben den freien Fall der Niedersachsen gestoppt und sicherten den Wölfen am Freitag den ersten „Dreier“ nach sechs sieglosen Heimspielen in Serie und Trainer Pierre Littbarski seinen ersten Sieg als VfL-Chef.
„Das war ein sehr gutes Spiel, für mich ein ganz spezielles auch durch den vergebenen Elfmeter“, kommentierte Diego die Achtebahnfahrt. „Das Team hatte immer das Vertrauen zu mir, auch nach dem vergebenen Elfmeter.“ Das lange zu verhalten agierende Schlusslicht Gladbach spielte erst nach dem Elfmetertor von Kapitän Filip Daems (74.) mit mehr Mut, aber ohne Glück. „Am Ende war Wolfsburg noch am Schwimmen. Schade, dass der Punkt nicht rausgesprungen ist“, erklärte Tobias Levels: „Die Situation ist schwierig, aber immer noch machbar.“
Mit der Wut von vier Pleiten nacheinander im Bauch setzten die Wolfsburger, die sich mit 26 Punkten als Tabellen-13. zunächst ein wenig aus der ärgsten Gefahrenzone absetzen konnten, die Gästen von Beginn an unter Druck. Beim VfL stimmte dieses Mal das Verhältnis zwischen Kampf und Spielkunst. Beim Tabellenletzten Mönchengladbach (19 Zähler) war von der jüngsten spielerischen Leichtigkeit beim Erfolg über Schalke 04 erst am Ende wieder etwas erkennen. Dass die „Wölfe“ vom Elfmeterpunkt schon zum vierten Mal nacheinander versagten, war am Ende vor 28 763 Zuschauern nur noch eine Randnotiz.
Im dritten Spiel unter dem vom Assistenten zum Chef beförderten Littbarski hatte Dieudonné Mbokani (25) - der Stürmer aus Kongo stand erstmals in der Startelf - die erste gute Chance. Sein Kopfball aber landete am Pfosten (9.). Die Borussen, die der neue Chefcoach Lucien Favre mit der gleichen Startelf wie beim 2:1 gegen Schalke auf den Rasen schickte, agierten lange viel zu passiv. „Wolfsburg war besser, der Sieg war klar verdient“, gab Favre zu.
Glück für Gladbach zunächst, dass Diego wie schon beim 0:1 in Hannover seinen Elfmeter verschoss. Der zuvor gefoulte Sascha Riether narrte wenig später den Brasilianer Dante und schob den Ball quer auf Diego, der dieses Mal einschob. Manager Dieter Hoeneß beklatschte den Treffer erleichtert. Einen Freistoß verwandelte Diego wunderschön zu seinem sechsten Saisontreffer. „Ich bin erleichtert, aber das Spiel ist noch einmal ins Wackeln gekommen“, sagte VfL-Manager Dieter Hoeneß und monierte einen nicht gegebenen Treffer von Simon Kjaer.
Nach Polaks Kopfball-Einsatz und dem umstrittenen Elfmeter für Gladbach begann für den VfL in der Endphase doch noch das Zittern. Wolfsburgs Keeper Marwin Hitz, der erneut für den erkrankten Diego Benaglio im Tor stand, parierte mehrmals großartig. Und Gladbachs Martin Stranzl (84.) vergab die größte Ausgleichschance.