Bailly: Unter Favre von drei auf eins

Der Belgier weiß um den neuen Konkurrenzkampf.

Mönchengladbach. Logan Bailly drehte am Montag mit Torwart-Trainer Uwe Kamps noch einige Extra-Runden, ehe er seinen Profi-Kollegen zum Duschen in die Kabine folgte. Bailly, unter Trainer Lucien Favre wieder die Nummer eins im Tor der Gladbacher Borussia, hat den Kampf um seine Zukunft als Bundesliga-Profi offenbar angenommen. Das Spiel gegen Schalke, der 2:1-Sieg, war ein erster Schritt für den 25-Jährigen. „Es war schon toll, vor 52 000 Zuschauern zurückzukehren. Dann diese Leistung von uns und der Sieg. Ich habe sehr viel gearbeitet, um diesen Moment zu erleben“, sagt Bailly.

Seit dem 23. Oktober 2010, als ihn die eigenen Fans im Borussia-Park beim 1:4 gegen Werder Bremen höhnisch aus dem Tor applaudierten, hatte Bailly den Stammplatz an Christofer Heimeroth verloren. Bailly hatte Probleme — auf und neben dem Platz. Im Mai muss er sich in seiner Heimat Belgien vor Gericht äußern, gegen ihn liegt eine Anzeige wegen Körperverletzung vor. Doch diese Dinge sollen nun keine Auswirkungen mehr auf seinen Beruf haben. „Meine Freunde und meine Familie haben immer zu mir gehalten — das hat mir viel Kraft gegeben. Nun muss ich meine Leistung weiter bringen. Im Training und im Spiel! Dann werden wir sehen, was passiert“, sagt Logan, der sich keinen Durchhänger bei Favre erlauben darf.

Der VfL-Coach hat den Konkurrenzkampf im Team neu entfacht. „Wir wollen jetzt nicht darüber sprechen, wer in Wolfsburg spielt. Die Woche hat doch gerade erst begonnen“, antwortete Favre am Montag auf die Frage, ob Bailly am Freitag erneut in der Startelf stehen wird. Auch Bailly weiß, dass er ganz schnell wieder auf der Bank sitzen kann, denn neben Heimeroth sitzt ihm auch das große Talent Marc André ter Stegen im Nacken. „Es kann im Fußball alles passieren. Ich war nach dem Wintertrainingslager nur noch die Nummer drei. Nun gegen Schalke stand ich wieder zwischen den Pfosten. Ich konzentriere mich jetzt nur auf Wolfsburg“, sagt Bailly, der die Nummer eins bleiben will.