Einzelkritik nach Hoffenheim-Spiel: Zu viele Ausfälle in der Offensive
Hoffenheim. Drittes Auswärtsspiel, dritte Niederlage — Borussia Mönchengladbach verpasste die Chance, mit einem Erfolg in Hoffenheim auf Platz vier zu springen. Nach dem 1:2 im Kraichgau landete die Mannschaft von Trainer Lucien Favre unsanft auf Rang elf.
Die Gladbacher in der Einzelkritik:
Marc-André ter Stegen Fast beschäftigungslos in Halbzeit eins. Dann parierte er in der 42. Minute reaktionsschnell gegen Vollands Schuss, der vorher (5.) nur die Latte getroffen hatte, und entschärfte auch den Nachsetzer von Elyounoussi. Beim Gegentor von Modeste (45.) lenkte Kapitän Daems den Kopfball unhaltbar gegen ter Stegens Laufrichtung ins eigene Tor ab. Auch beim 0:2 von seinen Vorderleuten — erneut Daems — verlassen. Note: 2-
Tony Jantschke Ließ sich beim ersten Gegentor von Elyounoussi überlaufenen. Vollands Pfostenschuss resultierte aus einem Jantschke Fehlpass in der Offensive — der Konter war der erste Warnschuss. Note: 4-
Martin Stranzl Gegen Modeste aufmerksam im Zweikampf, meinst Zweikampfsieger Souveräne Abwehrchef, weil an den Gegentoren unbeteiligt. Note: 2-
Alvaro Dominguez Sicher im Stellungsspiel, stark im Zweikampf und in Halbzeit zwei mit vielen Impulsen in der Offensive. Note: 3
Filip Daems Rückte beim Gegentreffer etwas spät ein, kam daher nicht in den Zweikampf und lenkte den Kopfball von Modeste mit der Brust ins kurze Eck. Beim zweiten Tor ließ er sich von Volland vernaschen. Note: 4-
Granit Xhaka Spielte diesmal den offensiveren Part der beiden Sechser — bis zu Kramers Auswechslung. Danach defensiv sehr präsent, lief zahlreiche Hoffenheimer Konter ab, überzeugte mit gutem Stellungsspiel. Note: 3+
Christoph Kramer Wegen seiner Länge neben Stranzl Modestes zweiter Aufpasser — vor allem bei langen Abschlägen. Arbeitete viel, aber ohne klare Linie im Spiel. Beim 0:2 (52.) zu spät bei Volland, als der bereits Daems düpiert hatte. Note: 4-
Patrick Herrmann Er hatte im Vorfeld von einem Schlüsselspiel gesprochen — fand das Schloss allerdings nicht. Ohne letzte Konsequenz in seinen Aktionen. Ein enttäuschender Auftritt. Note: 4-
Juan Arango Wüsste man doch nur, was er vermisst. Der Edeltechniker baumelt eher willenlos am Bungee-Seil, als dass er den Takt in der Offensive vorgibt. Mit erkennbar unerklärbaren technischen Fehlern. Wo ist das Timing im Pass-Spiel geblieben? Note: 4-
Raffael Ein strammer Schuss nach 43 Minuten. Viel Technik, viel Spielverständnis, aber alles im dritten Gang — ab in die Werkstatt zur Reparatur des Turboladers. Sein Schuss (52.) aus zwölf Meter pariert Casteels. Er blühte mehr auf, als er nach Kramers Abgang auf die Sechser-Position wechselte. Note: 4
Max Kruse Er blieb lange ohne spielbestimmende Wirkung. Erst als de Jong in der Spitze spielte und Kruse als Neuneinhalber, kam er besser zur Entfaltung. Note: 4
Branimir Hrgota Mit seiner Einwechslung für Patrick Herrmann (65.) kam die Wende. Eindrucksvoll wie er das 1:2 (75.) machte — behauptete den Ball gegen vier Hoffenheimer und vollende ins lange Eck. Mitunter noch zu eigensinnig, statt den Mitspieler einzusetzen. Note: 3+
Amin Younes Kam für Arango (70.), brachte mehr Schwung über links als der Venezolaner. Note: 3-
Luuk de Jong Der Holländer kam für Kramer (70.) und ist vor allem kein Einwechselspieler. Er fand nie Bindung zu den Nebenleuten - auch weil er ein klassischer Strafraumspieler ist. Note: 5