Existenzkampf ohne Friend
Die Borussia muss gegen Bielefeld auf ihren einzigen gefährlichen Stoß- Stürmer verzichten.
Mönchengladbach. Rob Friend ist kein Kind von Traurigkeit. Der Kanadier in Diensten des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat die Statur eines austrainierten Holzfällers, zählt zu den zweikampfstärksten Stürmern in der Fußball-Bundesliga. Das Gladbacher Offensivspiel ist auf die robuste Gangart Friends zugeschnitten, der 28-Jährige ist dafür bekannt, weder sich noch Gegner zu schonen. Doch ausgerechnet in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes streikt Friends Körper, das unentwegte Ackern und Malochen fordert seinen Tribut.
Ein Fersenverletzung verhindert seit Wochen einen Einsatz. Und auch am Sonntag beim Abstiegsgipfel gegen Arminia Bielefeld (17 Uhr) im Borussia-Park wird Friend fehlen. "Das ist bitter für mich. Eigentlich sah es nach der Operation so aus, als würde es reichen, doch dann habe ich einen Rückschlag erlitten. Dabei bin ich richtig hungrig darauf, der Mannschaft zu helfen", sagt Friend.
Gut möglich, dass Borussias einziger torgefährlicher Stoß-Stürmer (sieben Treffer) auch für das Spiel bei Bayern München und darüber hinaus ausfallen wird. "Die Wunde nässt immer noch. Rob kann nicht schmerzfrei gehen. Fußballschuhe drüber und auf die Zähne beißen ist da überhaupt nicht denkbar", sagt Trainer Hans Meyer, der gegen die Arminia auch auf Alberman (Knochenhautreizung am Fersenbein), Gohouri (Außenbandriss im Sprunggelenk) und Jaures (Rehatraining) verzichten muss. Dennoch gebe es keinen Grund zu jammern.
"Wir haben genug Jungs mit Charakter in der Mannschaft, so dass wir es sicherlich besser machen werden als gegen Frankfurt", behauptet Meyer und ergänzt: "Bielefeld wird eine harte Nuss. Die Mannschaft hat richtig Erfahrung im Abstiegskampf. Die haben wir weniger. Ich hoffe nicht, dass sich das am Ende als entscheidend herausstellt."
Die Ostwestfalen haben in den vergangenen vier Spielen zwar keinen Punkt geholt und gelten auch als Borussias Lieblingsgegner, dennoch kann laut Meyer niemand davon ausgehen, dass der VfL am Sonntag ein "leichteres Spiel" vor der Brust hat: "Es gibt keine leichten Gegner, nicht in der Bundesliga", sagt der 66-Jährige. Zumal die Arminen sich auf die Nervenschlacht am Sonntag intensiv vorbereitet haben. Bielefelds Trainer Michael Frontzeck hat seine Profis im beschaulichen Herzlake auf den Existenzkampf eingestimmt. Offen ist noch, ob Bielefelds Top-Torjäger Arthur Wichniarek (Muskelprobleme im Oberschenkel) auflaufen kann.