Fußball/1. FC Viersen: Nationalspieler kommt an den Hohen Busch

Gerd Zewe soll den 1. FC Viersen zum Klassenerhalt in der Niederrheinliga führen. Dietmar Kibbel wird neuer Talentsichter.

Viersen. Gerd Zewe soll den 1. FC Viersen zum Klassenerhalt in der Fußball-Niederrheinliga führen. Wie erwartet gab Viersens erster Vorsitzender und Interimstrainer Klaus Fleßers die spektakuläre Verpflichtung des ehemaligen Nationalspielers bekannt.

Zewe war von Beginn an der bevorzugte Kandidat unter insgesamt vier Trainern (die WZ berichtete), die für den Platz auf der Viersener Trainerbank in Frage kamen.

"Gerd Zewe war ein hervorragender Fußballer. Er strahlt Souveränität aus und hat die nötige Erfahrung", sagt Klaus Fleßers über den neuen Mann, der sich im letzten Spiel des Jahres gegen den SC West (1:3) seine künftige Mannschaft bereits vor Ort anschaute.

Fleßers selbst kann sich nun wieder ganz auf die Funktionärsrolle konzentrieren, nachdem er die Elf vom Hohen Busch nach dem Rauswurf von Jörg Vollack mit acht Punkten aus sieben Partien auf den 14. Tabellenplatz führte.

"Mit der Bilanz bin ich nicht ganz zufrieden. Aber immerhin haben wir den Kontakt zum Mittelfeld hergestellt. Das erleichtert die Aufgabe für den neuen Trainer ein kleines Stück", erklärt Fleßers und gibt das Zepter ab.

In der sportlichen Verantwortung steht in Viersen ab dem 5. Januar nun der prominente Zewe, der mit 440 Einsätzen Rekord-Bundesligaspieler der Fortuna aus Düsseldorf ist und als größte Erfolge in der aktiven Laufbahn den zweimaligen Gewinn des DFB-Pokals (1979 und 1980) und das Erreichen des Europapokalfinales der Pokalsieger (1979: 3:4 nach Verlängerung gegen den FC Barcelona) vorzuweisen hat.

Zewe brachte es zudem auf vier Länderspiele und stand im Aufgebot für die Weltmeisterschaft 1978. Dort kam der gelernte Defensivspieler aber nicht zum Einsatz.

Am Hohen Busch steht Gerd Zewe zunächst bis zum Saisonende unter Vertrag. Ob die Zusammenarbeit darüber hinaus fortgesetzt wird, hängt natürlich auch vom sportlichen Erfolg der Mannschaft ab.

Um ihn wahrscheinlicher zu machen, kündigte Fleßers für die Rückrunde bereits Verstärkungen an. "Wir wollen nach Möglichkeit noch zwei oder drei Leute holen", sagt der Vereinsvorsitzende.

Entscheidende Tipps kommen vielleicht schon von Dietmar Kibbel. Der frühere Jugendtrainer des MSV Duisburg saß ebenfalls bis zuletzt auf dem Viersener-Trainerkarussell, wird nun aber als Talentsichter für den 1. FC tätig werden.