Gladbach besteht Härtetest - 2:0 gegen Freiburg

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach darf wieder auf den Verbleib in der Fußball-Bundesliga hoffen. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre besiegte am Samstag in einer Nervenschlacht den SC Freiburg mit 2:0 (0:0) und zog damit an Eintracht Frankfurt vorbei auf Relegationsplatz 16. Die Gladbacher haben am letzten Spieltag beim Hamburger SV sogar die Möglichkeit, mit einem weiteren Sieg das rettende Ufer zu erreichen.

Der punktgleiche Tabellen-15. Wolfsburg (35 Punkte) muss in Hoffenheim ran, Frankfurt (34 Zähler) spielt beim Meister Dortmund.

Das erlösende 1:0 gemacht, die Entscheidung zum 2:0-Endstand mit einem feien Pass vorbereitet — binnen zwei Minuten avancierte Mike Hanke zum gefeierten Helden und Matchwinner im Borussia-Park. „Das Tor widme ich meiner Mutter Gabriele zum Muttertag“, sagte Hanke nach dem Schlusspfiff und grinste zufrieden. Der 27-Jähirge war in der Winterpause aus Hannover an den Niederrhein gewechselt, feierte mit seinem tollen Schuss in der 80. Minute auch die erlösende Torpremiere im VfL-Trikot. Ein Treffer, der Borussia dem Ziel Klassenerhalt ein großes Stück näher gebracht hat. „Ich habe gar nicht nachgedacht und ihn einfach reingehauen“, so Hanke.

Als Marco Reus in der 82. Minute alleine auf den Freiburger Schlussmann Oliver Baumann zulief, hielten die VfL-Treuen für einen kurzen Augenblick den Atem an. Reus nahm im entscheidenden Moment das Tempo raus und schob die Kugel eiskalt an Baumann vorbei zum 2:0 ein. Die Entscheidung gegen überaus unangenehm aufspielende Freiburger! Es folgte ein Orkan der Begeisterung, der Jubel kannte keine Grenzen, der Borussia-Park stand Kopf. Die Fohlen hatten im Abstiegs-Krimi die Nerven behalten und wurden von den eigenen Fans noch bis nach dem Schlusspfiff frenetisch gefeiert.

Mohamadou Idrissou setzte zu einem fulminanten Spurt an — und wurde an der Strafraumgrenze von Freiburgs Ömer Toprak im Zweikampf gestellt. Toprak traf Idrissou am Knöchel, der VfL-Stürmer stürzte und Schiedsrichter Michael Weiner zeigte dem zuvor schon verwarnten Toprak die Gelb-Rote Karte. Die Freiburger protestierten vehement, doch die TV-Bilder zeigten deutlich: Eine richtige Entscheidung des Unparteiischen, klares Foulspiel. In Unterzahl schlugen sich die Breisgauer zwar wacker, mussten sich am Ende dann aber der Gladbacher Übermacht geschlagen geben.

Vor 49.072 Zuschauern im Borussia-Park begann die Borusssia zunächst wie gelähmt, Abwehrfehler (Dante, Jantschke) und zahlreiche Fehlpässe prägten das Spiel der Fohlen, obwohl Mohamadou Idrissou gleich zu Beginn (1.) mit einem satten Schuss für Torgefahr sorgte. Die Freiburger hingegen spielten befreit auf, machten geschickt die Räume eng und kontrollierten das Geschehen. Papiss Cisse (11.) hätte den SC sogar in Führung bringen können, doch VfL-Keeper Marc-Andre ter Stegen (21.) verhinderte mit einer tollen Parade den 23. Saisontreffer des Torjägers. Die Borussia offenbarte Probleme im Spielaufbau und kam kaum zu zwingenden Chancen. Die größte Möglichkeit zur Führung für den VfL war ein Zufallsprodukt. Einen langen Schlag von Innenverteidiger Dante aus der eigenen Hälfte unterschätzte SC-Keeper Oliver Baumann, doch der Ball klatschte gegen den Pfosten (44.).

In Durchgang zwei machte Gladbach mehr Druck, die Gäste aus dem Breisgau lauerten auf Konter. So scheiterte Cisse an ter Stegen (51.). Als Toprak aber die Gelb-Rote Karte kassierte, drehte sich die Partie, Borussia drängte auf den Führungstreffer. Juan Arango scheiterte mit einem Freistoß an SC-Keeper Baumann (67.). Dann der Gladbacher Doppelschlag: Mike Hanke (80.) und Marco Reus (82.) sorgten mit ihren Toren für die Entscheidung. Auf den Rängen folgte eine große schwarz-weiß-grüne Party, die wenige Minuten vor dem Abpfiff nur für einen kurzen Augenblick durch einen Latten-Schuss von Cisse unterbrochen wurde.