Gladbach: Schrecken im Minutentakt
Borussia verliert 2:4 gegen Hoffenheim und kassiert kurz vor Spielschluss drei Tore.
Mönchengladbach. Michael Frontzeck pfefferte seine Getränkeflasche auf den Boden und starrte entgeistert in Richtung Strafraum, in dem Chinedu Obasi soeben mit einem wunderschönen Kopfballtor die Hoffenheimer mit 3:2 in Führung gebracht hatte.
Als kurz darauf der Senegalese Demba Ba mit dem vierten Gästetor der Borussia den vierten Stich ins Herz versetzt, ist die Heimniederlage nach einem über weite Strecken mitreißenden Spiel und einem furiosen Finale perfekt - die erste seit dem 11.April dieses Jahres (1:2 gegen Wolfsburg).
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hatte allen Grund zur Freude. "Ich bin erleichtert, wir sind auf dem richtigen Weg", sagte er. Dabei fand der spektakuläre Angriffswirbel der Hoffenheimer mit drei Treffern zwischen der 86. und 90. Minute ohne Vedad Ibisevic statt. Nach 59 Minuten musste der Top-Torjäger der vergangenen Saison raus, erlebte den Endspurt auf der Bank.
Gladbachs Trainer Michael Frontzeck wiederum stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Der Fußball-Nachmittag hatte aus Gladbacher Sicht erfreulich begonnen, mündete aber in ein Fiasko - bis zur 86. Minute 2:1 geführt und dann noch 2:4 verloren.
"Das ist bitter", sagte Frontzeck. Unverblümt stellte er nach der zweiten Niederlage in Folge fest: "Ich muss der Mannschaft vorwerfen, dass sie beim Stande von 2:1 nicht alles dafür getan hat, als Sieger vom Platz zu gehen. Da haben wir Lehrgeld bezahlt."
Die Begegnung erinnerte in der zweiten Hälfte stark an Gladbachs Darbietung in Bochum. Da hatte die Niederrheinelf auch vor der Pause alles in die Waagschale geworfen, 3:0 geführt, um nach kraftraubenden Attacken noch drei Gegentore zu kassieren.
Offenbar fehlt der Borussia trotz größerer spielerischer Qualität noch die Balance. Je länger das Spiel dauerte, um so überlegener wurde Hoffenheim und zermürbte mit seiner Angriffswucht Gladbachs Abwehr. Trainer Michael Frontzeck muss es nach der großen Enttäuschung nun gelingen, seine Mannschaft optimal auf das DFB-Pokalspiel am Dienstagabend gegen den MSV Duisburg (19 Uhr) einzustellen.