Gladbacher Rekord-Sieg: 1:0 gegen wackere Freiburger

Mönchengladbach (dpa) - Mit dem fünften Sieg in Serie und einem Vereinsrekord ist Borussia Mönchengladbach dem Spitzentrio der Fußball-Bundesliga weiter dicht auf den Fersen.

Das Team von Trainer Lucien Favre setzte sich in einem wahren Geduldsspiel gegen den lange gleichwertigen SC Freiburg mit 1:0 (0:0) durch und verbesserte die Club-Bestmarke auf sieben Siege in den ersten sieben Heimspielen. Das hatte Gladbach nicht einmal unter den Trainer-Legenden Hennes Weisweiler und Udo Lattek geschafft.

„Es ist gerade für mich als junger Spieler schön, so etwas zu erleben“, staunte der 22 Jahre alte Offensivakteur Patrick Herrmann im TV-Sender Sky - und sah noch kein Ende der Serie. „Wir haben das Zeug, hier jeden zu schlagen.“

Matchwinner war diesmal Raffael (63.), der vor 50 084 Zuschauern nach einer tollen Kombination mit Herrmann und Oscar Wendt seinen siebten Saisontreffer markierte. Für die Gäste war es das erste Gegentor auswärts nach 342 Minuten.

„Sie haben langsam ihre Mannschaft gefunden. Sie spielen geduldig, und es ist schwer, gegen sie Tore zu schießen“, lobte Gladbachs Coach Favre die Freiburger, um den Schluss zu ziehen: „Mit dem 1:0 können wir zufrieden sein.“ Für die Komplimente konnten sich die Gäste nichts kaufen. „Wir haben das heute gut gemacht. Mönchengladbach ist mit seiner Flexibilität, schwer zu spielen“, stellte SC-Coach Christian Streich lediglich fest.

Immerhin ging ein Duell in dem Spiel unentschieden aus: Gladbachs Stürmer Max Kruse - in der Vorsaison noch Doppeltorschütze gegen die Borussia - und Freiburgs Angreifer Mike Hanke fielen in der Partie gegen ihre jeweiligen Ex-Clubs nicht sonderlich auf.

Durch den fünften Erfolg hintereinander - dies gab es zuletzt vor 18 Jahren - festigten die Borussen ihren vierten Platz nach 14 Spieltagen mit 28 Punkten hinter Bayern München (38), Bayer Leverkusen (34) und Borussia Dortmund (31). Die Breisgauer verpassten durch die erste Pleite nach fünf Auswärts-Pflichtspielen ohne Niederlage den Sprung von den Abstiegsplätzen.

Freiburgs Trainer Streich hatte sein Team auf die Offensiv-Wucht des Gegners bestens eingestellt. Er baute im Vergleich zum Europa-League-Sieg in Liberec drei Tage zuvor auf vier Positionen um. Zudem ließ er vor der Viererabwehrkette Matthias Ginter und Nicolas Höfler als Doppel-Sechs agieren. Sein Kollege Favre setzte hingegen auf die Erfolgsformation der vergangenen Wochen.

Streichs Taktik ging zunächst auf. Gladbach hatte mehr Ballbesitz, fand aber zu selten Lücken in der kompakten SC-Defensive. Dennoch hatten die Gastgeber die beste Chance vor der Pause: Nach Zuspiel von Juan Arango nahm Herrmann den Ball gekonnt mit und schloss mit einem Scherenschlag ab, doch Freiburgs Keeper Oliver Baumann lenkte die Kugel mit einem tollen Reflex an den Querbalken (27.). Mitte des ersten Durchgangs gaben auch die Freiburger Lebenszeichen im Offensiv-Bereich. Erst prüfte Admir Mehmedi (18.) Borussias Schlussmann Marc-André ter Stegen, drei Minuten später setzte Hanke einen Kopfball auf das Tor.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich erst einmal nichts. Die Gastgeber spielten wie eine Handball-Mannschaft den Ball um den Freiburger Strafraum herum, die Gäste lauerten auf eine Kontermöglichkeit. Und die bekamen sie, als Sebastian Freis in der 58. Minute frei vor ter Stegen auftauchte - und kläglich den Ball verstolperte. Fünf Minuten später schafften es endlich die Gladbacher, mit der besten Kombination des Abends das Loch in der Freiburger Mauer zu finden. Raffael hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz den Ball ins Tor zu schieben. Danach bemühten sich die Gäste um den Ausgleich. Doch echte Torgefahr ging von ihnen nicht aus. So gelang es den Gladbachern, die Führung bis zum Ende zu verwalten.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 62,6 - 37,4

Torschüsse: 12 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 57,9 - 42,1

Fouls: 8 - 14

Ecken: 6 - 4

Quelle: optasports.com