Streich warnt vor Gladbacher Offensive

Freiburg (dpa) - Der Respekt vor der Mönchengladbacher Offensive ist beim SC Freiburg gewaltig. Doch nach wettbewerbsübergreifend drei Auswärtssiegen aus den vergangenen fünf Partien können die Breisgauer Fußballer die Bundesligahürde am Sonntag auch mit gewachsenem Selbstvertrauen angehen.

„Es muss alles passen, du musst wahnsinnig viele richtige Entscheidungen treffen“, warnte Freiburgs Trainer Christian Streich aber vor dem Duell beim Tabellenvierten, der bislang alle seine sechs Ligaheimspiele gewonnen hat. Insgesamt gab es zuletzt sogar vier Dreier in Serie. „Wir müssen es hinbekommen, immer wieder Spielanteile für uns zu schaffen, sonst werden wir erdrückt.“

Der erste Europa-League-Sieg dieser Saison am Donnerstagabend gegen Slovan Liberec (2:1) wird den personell weiter arg gebeutelten Breisgauern Auftrieb geben. Doch so eine offensive Wucht wie die Gladbacher hatten die Tschechen natürlich nicht. Vor allem Raffael und der frühere Freiburger Max Kruse bürgen für Qualität. „Sie spielen einen sehr anspruchsvollen Fußball, auf die müssen wir uns einstellen“, warnte Streich, für den die Borussia eine „der sechs Spitzenmannschaften in der Bundesliga“ ist. „Da kommt ein ICE auf uns zu, aber ich hoffe, dass er an uns vorbeifährt und nicht ins uns rein“, beschrieb Streich den Borussia-Angriff weiter.

Planen kann der Freiburger Coach wieder mit Admir Mehmedi und Vladimir Darida, die die Dienstreise antreten. Stürmer Mehmedi hatte in Liberec wegen Sehnenproblemen gefehlt; Millioneneinkauf Darida trat die Fahrt in sein Heimatland gar nicht erst an. Stattdessen blieb der Mittelfeldspieler, dem eine Bauchmuskelzerrung zu schaffen macht, im Breisgau. Ob die beiden Akteure auch zum Einsatz kommen, ließ Streich am Samstag jedoch offen.

Der 48-Jährige ist in dieser Saison wegen der zahlreichen Verletzten zum Improvisieren gezwungen. Streich zählt allein zehn angeschlagene Spieler. Da kommt ihm der starke Freiburger Unterbau gerade recht. „Wir haben unseren Kader aus eigener Kraft vergrößert über die gute Arbeit in der zweiten Mannschaft“, meinte Streich über Youngster wie Nicolai Lorenzoni oder Tim Albutat, die schon einige Einsatzzeit in dieser Saison erhalten haben.

Ob sie auch im Borussia-Park zum Einsatz kommen, ist ebenfalls völlig offen. Streich zufolge beeinflusst jedenfalls das DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch gegen Bayer Leverkusen das Breisgauer Personalpuzzle in keiner Weise. „Leverkusen spielt Null Komma Null eine Rolle“, sagte der SC-Coach, der an den letzten Freiburger Auswärtssieg in Mönchengladbach lange zurückdenken muss: Ganze 18 Jahre ist das schon her. Die Serie soll nach dem Willen von Gladbachs Coach Lucien Favre kein Ende nehmen, doch der Schweizer weiß: „Das wird ein hartes Stück Arbeit.“