Hertha BSC in der Favoritenrolle

Borussia Cheftrainer Jos Luhukay backt vor dem morgigen Spiel kleinere Brötchen.

Mönchengladbach. Wenn etwas vor der morgigen Bundesliga-Begegnung im Borussia-Park so sicher ist wie das Amen in der Kirche, dann dies: Sollte Hertha BSC Berlin gegen Borussia Mönchengladbach einen Elfmeter zugesprochen bekommen, dann wird ihn einer garantiert nicht schießen: Marko Pantelic.

Hertha-Kapitän Arne Friedrich hat nach dem fatalen Fehlschuss des Serben beim 2:2 gegen den VfL Wolfsburg bereits mit den Fingern geschnipst: "Den nächsten schießt Marko nicht mehr. Zur Not mache ich ihn selber rein."

Pantelic hatte dem für die Ausführung von Trainer Lucien Favre bestimmten Brasilianer Cicero in der 64. Minute den Ball weggeschnappt und ihn kläglich am Tor vorbei geschossen. Der Hertha-Coach schimpfte daraufhin am Spielfeldrand wie ein Rohrspatz, und Pantelic gelangte durch seinen Fauxpax zu einem unrühmlichen Rekord: den vierten Elfmeter hintereinander zu vergeben ist eine "Bestmarke" in der Bundesliga-Historie.

Bei Borussia Mönchengladbach ist in Abwesenheit von Oliver Neuville der Kanadier Rob Friend von Jos Luhukay zum Elfmeterschützen bestimmt worden. Ob es zu einer solchen Situation kommen wird? Neuville muss auf jeden Fall weiter auf sein 299. Bundesligaspiel warten.

Der Einsatz von Patrick Paauwe, der nach einer in Hannover erlittenen Oberschenkelverletzung ein paar Tage pausiert hat, richtet sich nach dem Verlauf des Abschlusstrainings am Freitag. Für den Fall, dass der ruhende Pol in der Defensive beim VfL ausfallen sollte, stehen Sascha Rösler, Sebastian Svärd, eventuell auch Zugang Michael Bradley bereit.

Borussia Mönchengladbachs Cheftrainer wirkte gestern etwas kurz angebunden. Offenbar hat die deftige Niederlage am Maschsee Wirkung gezeigt. Jos Luhukay erwartet von seinem Team eine positive Reaktion. "Es muss sich jetzt zeigen, ob die Mannschaft eine Mannschaft ist und eine solche Schlappe auch wegstecken kann", sagte der Niederländer.

Die Favoritenrolle weist Luhukay weit von sich: "Nach dem 1:5 bei 96 werden wir wohl nicht mit breiter Brust auftreten. Wir müssen uns nun alles neu erarbeiten. Und das wird schwer genug." Hertha BSC sei, so Luhukay, spielerisch so stark wie lange nicht mehr: "Das wird eine knifflige Aufgabe. Wichtig ist, dass wir, wie gegen Bremen, in Führung gehen. Dann ist alles drin."