Dass Schiefer ausgerechnet beim Lokalrivalen anheuert, dürfte nicht überall im Verein auf Verständnis gestoßen sein. Dabei ist der Schritt des sympathischen Übungsleiters einerseits nachvollziehbar und andererseits auch sauber abgewickelt worden.

Schon im September des vergangenen Jahres informierte Schiefer die Klubverantwortlichen darüber, sein Amt beim RSV nach der laufenden Feldsaison niederlegen zu wollen.

"Ich habe gemerkt, dass ich nach mehr als einem Jahrzehnt mal eine Pause vom Hockey benötige", so Schiefer. Doch auf Wunsch des Vereins setzte Schiefer sein Team erst nach Beendigung der Hallenrunde zu Beginn dieses Jahres über seine Absicht in Kenntnis.

Kurz darauf meldete sich der GHTC bei Schiefer und überzeugte den Coach, nach ein paar Monaten Pause mit Beginn der Hallensaison 2010/2011 im November einzusteigen. Für Andre Schiefer bedeutet der Gang in die zweite Liga keinesfalls einen Abstieg.

Denn im Gegensatz zum RSV besitzt der Gladbacher HTC eine glänzende Perspektive. Während in Rheydt mit einer relativ alten Mannschaft ohne adäquaten Unterbau wohl nur noch auf absehbare Zeit Tophockey geboten werden kann, besitzt der GHTC einen Kader, der mittelfristig Erstligahockey spielen muss.

"Dort wimmelt es vor jungen, talentierten Spielern, die darauf brennen, im Training geformt zu werden", freut sich Schiefer auf seine neue Aufgabe.

Diese übernimmt er mit einem guten Bekannten. Zusammen mit Jan Klatt will Schiefer den GHTC wieder zu einer Spitzenadresse im Herrenbereich formen. "Ich war mehrere Jahre lang mit Jans Schwester liiert und kannte ihn schon als kleinen Jungen. Wir verstehen uns blendend", sagt Schiefer über seinen Freund und Kollegen.

Am Sonntag muss Schiefer allerdings noch ohne Klatt auskommen. Im letzten Vorrundenspiel vor Beginn der Abstiegsrunde trifft der RSV zu Hause auf die TG Frankenthal.