Hockey: Rheydter überraschen bei Trainerwahl
Aditya Pasarakonda soll den Neuaufbau in der zweiten Liga übernehmen.
Rheydt. Das Geheimnis ist gelüftet. Mit einer Überraschung beendete der Hockey-Erstliga-Absteiger Rheydter SV die Suche nach einem neuen Trainer. Mit Aditya Pasarakonda präsentierte der RSV am Freitagnachmittag ein nahezu unbeschriebenes Blatt als Nachfolger von André Schiefer. Das 24-jährige Sprachgenie - Pasarakonda spricht deutsch, englisch und französisch - war zuletzt als Jugendkoordinator bei Rot-Weiß Köln tätig und soll in Rheydt den Umbruch vorantreiben.
"Wir erhoffen uns von ihm frischen Wind und neue Ideen", sagt Rheydts Vorstandsmitglied Jens Hilgers. Für Pasarakonda ist der RSV die erste hauptverantwortliche Trainerstation im Seniorenbereich. Vor seinem Engagement in Köln war der Schweizer mit indischen Wurzeln unter anderem Assistent bei DS Düsseldorf und Coach der Schweizer U18-Nationalmannschaft für Junioren und Juniorinnen.
Doch trotz seines jungen Alters und des geringen Erfahrungsschatzes scheut sich Jens Hilgers nicht, Pasarakonda die Verantwortung für die beiden ersten Herrenmannschaften zu übergeben. "In anderen Sportarten sind junge Trainer doch auch erfolgreich. Warum soll das nicht auch im Hockey klappen? Wir hätten auch einen ganz erfahrenen Mann verpflichten können. Doch der Mannschaftsrat hat sich ausdrücklich für Adi ausgesprochen", so Hilgers.
Vom angehenden Diplomtrainer erhofft sich der Klub jedoch nicht nur innovative Trainingspläne. Pasarakonda soll darüber hinaus auch junge Talente zum Klub locken, die dem in die Jahre gekommenen Team frisches Blut verleihen. "Wir wollen künftig nicht mehr auf Inder und Pakistani, sondern auf junge, deutsche Spieler bauen", erklärt Hilgers.
Mindestens vier Neuzugänge soll Aditya Pasarakonda bis zum Trainingsstart zur Verfügung gestellt bekommen. Mit ihnen strebt der Rheydter SV dann langfristige Ziele an. "Wir wollen uns zunächst in der zweiten Liga etablieren", sagt Hilgers, der von Pasarakonda keine Wunderdinge erwartet. "Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt. Wenn wir in Liga zwei unter die ersten vier Teams kommen, wäre das schon ein Erfolg", so Vorstandsmitglied Hilgers weiter.