Kulik: „Juan ist ein exzellenter Spielgestalter“

Dem ehemaligen Mittelfeld-Regisseur der Borussia gefällt der neue Offensivgeist.

Mönchengladbach. "Es läuft doch gut bei der Borussia, mit Juan Arango scheint man endlich wieder mal einen erfahrenen Mann mit einem exzellenten Passspiel, einen richtigen Regisseur gefunden zu haben", freut sich Christian Kulik (57).

Der Mann muss es wissen, gilt er doch neben Günther Netzer als einer der besten Spielgestalter in der Vereinsgeschichte des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach.

Juan Arango - bei dem Namen flitzt ein Lächeln über die immer noch schlanken Wangen des einstigen Spielmachers, der mit der Borussia 1975, 76 und 77 dreimal hintereinander die Deutsche Meisterschaft und zweimal den Uefa-Cup (1975 und 1979) erkämpfen konnte.

"In den letzten Jahren wurden die Bälle meist nach vorne gebolzt, vieles war dem Zufall überlassen, jetzt wird richtig schön gespielt - und Arango ist der Spielgestalter und Ideengeber, das macht schon Spaß", schwärmt der ehemalige Borussia-Star, der heute mit seiner Frau Gaby, Tochter Christina (18) und Sohn Tim (23) in Kerpen wohnt.

Wenn er nicht gerade in seiner Finca im spanischen Alicante in der Sonne bruzzelt, verfolgt er die Spiele der Gladbacher am Fernsehgerät. "Manchmal fahre ich aber auch selber schon mal zu einem Heimspiel in den Borussia-Park, das ist sehr interessant, weil man dort auch viele alte Wegbegleiter trifft."

Die Spiele findet "Chris" auch viel interessanter als noch im Vorjahr. Kulik: "Michael Frontzeck ist nicht nur ein feiner Kerl, er ist auch ein guter Trainer, lässt das Team wieder offensiv spielen, es fallen endlich wieder Tore."

Für den ehemaligen Borussia-Regisseur steht fest: "Es passt derzeit einfach alles, die Neuzugänge, die Moral, der gute Start, es könnte die beste Bundesligasaison seit vielen Jahren werden", so der Mittelfeldspieler, der in 220 Spielen für die Borussia 38 Tore erzielte und der auch in der erfolgreichen Elf des legendären Pokal-Endspiels stand, dass die Borussia 1973 mit 2:1 gegen Köln in der Verlängerung gewann.

Damals spielte Kulik von Beginn an für Star Günter Netzer, der sich dann zur Verwunderung von Trainer Hennes Weisweiler selber einwechselte und auch das Siegtor erzielte. Kulik: "Darauf werde ich heute noch angesprochen, dabei ist das doch schon mehr als drei Jahrzehnte her."