Ter Stegen darf auf die Bank

Das 17-jährige Torhütertalent der Borussia steht beim Gastspiel in Nürnberg erstmals im Kader.

Mönchengladbach. Marc André ter Stegen gilt als eines der größten Torhüter-Talente in Fußball-Deutschland. Das hat nicht nur DFB-Sportdirektor Matthias Sammer bemerkt.

Weshalb auch niemand bei der Gladbacher Borussia einen Hehl daraus macht, wie froh man darüber sei, dass ter Stegen vor wenigen Wochen einen Fünf-Jahres-Profi-Vertrag beim VfL unterschrieben hat.

Der 17-Jährige könnte einmal der Nachfolger von Logan Bailly werden - womöglich dann, wenn Bailly in absehbarer Zeit den Verlockungen und Millionen eines europäischen Top-Klubs erliegt.

Doch das ist Zukunftsmusik. Noch ist ter Stegen Jugendspieler bei Borussia Mönchengladbach und zeigt momentan sein Können beim Lehrgang der U18-Nationalmannschaft in Duisburg-Kaiserau. Am Samstag aber darf ter Stegen zum ersten Mal Bundesliga-Luft schnuppern. Beim Gastspiel der Gladbacher in Nürnberg sitzt er als zweiter Torhüter hinter Christofer Heimeroth auf der Ersatzbank.

Da Logan Bailly nach seinem Mittelfußbruch noch nicht fit ist und Frederic Löhe eine Rotsperre (zwei Spiele) absitzen muss, hat sich Michael Frontzeck für den Youngster entschieden: "Ich sehe darin überhaupt kein Problem. Marc hat nicht umsonst das Trainingslager in Saalfelden mitgemacht. Dabei hat er einen sehr guten Eindruck hinterlassen", sagt der Trainer der Borussia.

Selbst im Falle einer Heimeroth-Verletzung habe er mit dieser Entscheidung für Samstag keine Bedenken, betont Frontzeck. Torwart-Trainer Uwe Kamps kennt ter Stegen aus dem Effeff, traut ihm ebenfalls sogar schon einen Bundesliga-Einsatz zu.

"Er ist sehr weit für sein Alter. Der Junge weiß, was er will", sagt Kamps. Ter Stegen bringe vieles mit, sei stark bei Flanken, fußballerisch sehr gut, beidfüßig, verfüge dadurch über eine gute Spieleröffnung - ein Ausnahmetalent eben, erzählt Kamps.

Also kein Torhüter-Alarm im Borussia-Park, zudem scheint Trainer Frontzeck mit der Entwicklung seiner Elf zufrieden zu sein: "Die Jungs arbeiten gut. Wir können flexibel auftreten, auch wenn man merkt, dass die Mannschaft sich besonders wohl fühlt, wenn wir mit zwei Spitzen spielen."

Für das Nürnberg-Spiel kann der 45-Jährige auch mit dem Algerier Karim Matmour planen, der nach seiner Länderspielreise am Dienstag im Borussia-Park trainierte. Juan Arango (Venezuela) und Michael Bradley (USA) spielen am Mittwoch noch in der WM-Qualifikation und stoßen erst kurz vor dem Nürnberg-Spiel zum VfL-Tross.

Bradley trifft die Borussen auf der Hinreise am Düsseldorfer Flughafen, Arango fliegt via Frankfurt direkt nach Nürnberg. "Da wird es mit der Vorbereitung auf Samstag eng. Wir müssen das wie beim letzten Mal als Team bewerkstelligen und uns voll reinhängen", sagt VfL-Stürmer Roberto Colautti.