Löcher stopfen mit holländischem Flickzeug
Nach den Abgängen von gleich drei Führungsspielern und der ungewissen Zukunft anderer Leistungsträger suchen die Borussen-Verantwortlichen nach neuen Spielern - vor allem in den Niederlanden.
Mönchengladbach. Kasey Keller (Foto) nutzte nochmal die Möglichkeiten des World Wide Web, um sich auf der Klub-Homepage bei den Fans von Borussia Mönchengladbach zu verabschieden. "Danke für die unglaubliche Unterstützung, das war eine große Erfahrung für mich." Neben Peer Kluge und Marcell Jansen ist Mannschaftskapitän Keller der dritte Führungsspieler, den die Borussia in der zweiten Liga zu ersetzen hat. Da zudem unter anderem die Zukunft von Federico Insua, Eugen Polanski, Zé Antonio und Steve Gohouri weiter unklar ist und in Alexander Voigt und Uwe Gospodarek erst zwei Zugänge präsentiert werden konnten, haben die Verantwortlichen des Klubs genügend Löcher zu stopfen. Das "Flickzeug" dazu scheint man vor allen Dingen in der ersten Liga der Niederlande zu suchen. Nach Informationen des renommierten Fußballmagazins "Voetbal International" steht Borussia gleich mit fünf Spielern der "Eredivisie" in Verhandlungen über einen Wechsel an den Niederrhein. Von Twente Enschede soll der torgefährliche Mittelfeldspieler Sharbel Touma (28) kommen, dem in der vergangenen Saison neun Treffer gelangen. Ebenso sollen Gespräche mit dem belgischen Angreifer Stein Huysegems (24) von Feyenoord Rotterdam geführt worden sein. Vergangene Woche war Christian Ziege in Kerkrade, vermutlich um über einen Wechsel von Verteidiger Davy de Fauw (25) und Stürmer Adil Ramzi (29) zu verhandeln. Für die Stammspieler des Erstligisten wäre aufgrund noch laufender Verträge jeweils eine Ablösesumme fällig. Ramzi erzielte in der abgelaufenen Saison in 31 Spielen neun Tore und bereitete sechs vor. Bereits länger bekannt ist Borussias Interesse am ukrainischen Stürmer Evgenij Levchenko (29/FC Groningen). "De Telegraaf" vermeldete Borussias Bemühungen um Feyenoords Mittelfeldspieler Danny Buijs (24). Der Verein ist wieder gezwungen, auf Einkaufstour zu gehen - die vielen Fehlgriffe verganenger Jahre führten zum Abstieg. Sollte die neue Shoppingtour zum Wiederaufstieg führen, käme auch Kasey Keller zurück - wenn auch nur als Tribünengast: "Das entscheidende Aufstiegsspiel würde ich mir sehr gerne anschauen."