Nordpark-Duell: Fans gegen Vorstand?

5000 Mitglieder werden heute Abend zur Jahreshauptversammlung im Innenraum des Stadions erwartet.

Mönchengladbach. Der schleichende Abstieg der Borussia hat Spuren in den Gemütern der Fans hinterlassen. Das wird sich sicherlich heute Abend zeigen, wenn der VfL um 19.30 Uhr zu seiner Jahreshauptversammlung in den Borussia-Park lädt.

Kamen im vergangenen Jahr 2500 Mitglieder, rechnet die Polizei diesmal mit bis zu 5000, die hören wollen, wie Präsident Rolf Königs sich die Zukunft des Vereins vorstellt. Daher entschied der VfL, die Versammlung nicht in der Business-Lounge, sondern im Stadioninnenraum abzuhalten. Dafür wird die Südkurve geöffnet, davor wird ein Podium aufgebaut, auf dem Königs die Bilanz präsentiert.

Dabei hatte es zunächst nicht danach ausgesehen, als sollte Königs diese Versammlung noch als Präsident erleben. Nach der 0:1-Schlappe in Hannover wollte er in der Kabine der Mannschaft seinen Rücktritt ankündigen. An der Tür angekommen, hörte er jedoch, wie Trainer Jos Luhukay eine Strafpredigt hielt und von seinen Spielern noch einmal alles forderte. Da machte Königs kehrt - und weiter.

Auf der turnusmäßigen Sitzung des Aufsichtsrats wurde das Präsidium (Rolf Königs und Siegfried Söllner) dann einstimmig wiedergewählt. Genau daran stoßen sich einige Mitglieder. Sie wollen die vom Verein ausgerufene und gescheiterte Parole "Ein Team" in abgewandelter Form als neues Leitmotiv für den gesamten Verein wiederbeleben.

So will der Fanclub "Preußen 93" mit einem Antrag erreichen, dass die Mitgliederversammlung mehr Kompetenz bekommt. Daher soll das Präsidium laut Antrag nicht mehr vom Aufsichtsrat, sondern direkt durch die Mitgliederversammlung gewählt werden. Zudem soll das Präsidium künftig aus dem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten bestehen, von denen einer für den sportlichen Bereich zuständig sein muss.

Abgestimmt werden darf über den Antrag jedoch nicht, da er laut Vereinssatzung zu spät eingereicht wurde. Dennoch wird er für Gesprächsstoff sorgen. Denn die Fans wollen längst mehr als ausgeglichene Bilanzen. Mit deutlichen Unmutsäußerungen wird daher gerechnet.

Neben der Bilanz, stehen heute zwei Positionen zur Wahl: Norbert Bocks (Aufsichtsrat) und Herbert Laumen (Ehrenrat) stellen sich erneut.