Marco Reus hat an seinem Fehler zu knabbern

Beim Schlusslicht der Bundesliga richtet sich der Blick auf das Derby gegen Köln.

Mönchengladbach. Die Bayern-Hymne „Stern des Südens“ dröhnte aus den Lautsprechern der Münchener Allianz-Arena, derweil schlich Marco Reus nach dem Schlusspfiff niedergeschlagen und mit hängenden Schultern in die Kabine. Ausgerechnet der hochbegabte Fußballer Reus hatte mit einem fatalen Fehlpass das bittere 0:1 der Gladbacher beim Bundesliga-Rekordmeister FC Bayern eingeleitet.

Münchens Millionen-Star Arjen Robben nutzte den Fauxpas gnadenlos aus und düpierte im Zusammenspiel mit Frank Ribery die Gladbacher Abwehr. Die 17. Saison-Pleite von Schlusslicht Borussia war perfekt, Reus hingegen untröstlich. „Ich hätte den Ball nach vorne spielen sollen, anstatt zu versuchen, ihn in unseren Reihen zu halten“, sagt der 21-Jährige, „natürlich war ich im Anschluss richtig geknickt, da es völlig unnötig war, den Ball zu verlieren.“

Dabei war für Borussia diesmal bei den irgendwie lustlos wirkenden Bayern mehr drin gewesen. „Ich denke, wir haben das teilweise sehr gut gemacht. Aber nach vorne hat die Durchschlagskraft gefehlt“, so Reus, der seinem Frust freien Lauf ließ und wegen Meckerns auch noch die neunte Gelbe Karte sah — nun droht ihm beim nächsten Vergehen in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes eine Sperre. „Ich gebe 1000 Prozent und nehme da keine Rücksicht auf Gelbe Karten oder sonst etwas“, kündigt Reus vor dem Derby am Sonntag gegen den Erzrivalen 1. FC Köln an.

Um 15.30 Uhr startet VfL-Trainer Lucien Favre am Dienstag mit seinen Profis in die Vorbereitung auf das Duell mit den Geißböcken. Vor seinem 100. Bundesliga-Spiel ist der Borussia-Park (54 057 Plätze) noch nicht ganz ausverkauft, nach Angaben des Klubs gibt es 3000 Restkarten. Sportdirektor Max Eberl hofft, dass die Fohlen wie schon im Hinspiel (4:0) einen kühlen Kopf bewahren.

„Die Bedeutung dieser Partie ist für beide Vereine groß. Es ist ein Derby, kein alltägliches Spiel und so müssen wir es auch anpacken.“ Eberl bestätigte gestern, dass der Australier Mathew Leckie einen Dreijahres-Vertrag bei Borussia unterschrieben hat, der ab dem 1. Juli beginnt. Er soll zudem so schnell wie möglich ins Training einsteigen.