Nach dem 4:2-Sieg in Sevilla Max Eberl und der Parmaschinken

Borussia Mönchengladbach ist nach dem 4:2 gegen Sevilla wild entschlossen, nach der Winterpause in der Europa League Karriere zu machen.

Sportdirektor Max Eberl: „Wir können nicht pokern, wir können nur ganz oder gar nicht.

Foto: Dieter Wiechmann

Mönchengladbach. Irgendwann stellte sich tatsächlich das Gefühl ein, etwas Historisches erlebt zu haben. Borussia Mönchengladbachs erster Sieg in der Champions League, das 4:2 (1:0) gegen den FC Sevilla, wirkte nach. Die Fans sangen „Die Seele brennt“ mit Inbrunst, der Trainer grinste im Kreis. „Viel Schlaf bekomme ich wohl nicht“, sagte André Schubert, und als einer der Umstehenden befand, am Ende der CL-Saison könne seine Mannschaft trotzdem mit leeren Händen dastehen, war Schubert vehement verteidigungsbereit: „Womit wir dastehen, ist eine überragend gute Leistung zu Hause gegen Manchester City. Mit einem richtig guten Spiel in Turin, mit einem Heimspiel gegen Juve, wo wir dem Sieg nahe waren und mit einem 4:2 gegen Sevilla“, bilanzierte Schubert. „Wir stehen sicher nicht mit leeren Händen da.“

Durch den Erfolg gegen den Europa-League-Champion aus 2014 und 2015 hat es die Borussia am 8. Dezember bei Manchester City selbst in der Hand, nach der Winterpause Karriere in der Europa League zu machen. Ob man nicht eine Kiste Altbier mit nach Manchester nehmen könne, den Tabellenführer milde zu stimmen, wurde Max Eberl gefragt. Der spürbar erleichterte Sportdirektor antwortete: „Vielleicht schicken wir eine Kiste Parmaschinken nach Turin. Die können uns in Sevilla auch helfen.“ Eberl war im Angriffsmodus: „Wir können nicht pokern, wir können nur ganz oder gar nicht. Und im Moment ist da ziemlich viel ganz dabei.“

In der Tat durfte sich Eberl an seiner jungen Elf erfreuen. Im Tor hat Yann Sommer jede Erinnerung an Vorgänger Marc Andre ter Stegen vergessen lassen, in der Abwehr spielt sich Chelsea-Leihe Andreas Christensen in den Vordergrund. Kapitän Granit Xhaka dürfte für den Sommer auf dem Zettel europäischer Großclubs stehen, und im Sturm sind der kommende Nationalspieler Lars Stindl und Raffael als Liebling von Ex-Trainer Lucien Favre unter Schubert gemeinsam zu Erfolgsgaranten mutiert. „Das Spiel geht in die Annalen ein“, sagte Eberl. Am Samstag geht es weiter in Hoffenheim (15.30 Uhr). Ohne Aussicht auf die Annalen.