Neuer Brecher für die Borussen
Zweitligist verpflichtet nach Coulibaly den Kanadier Friend.
Bad Kleinkirchheim. Steffen Korell flog dem Tross von Borussia Mönchengladbach am Montag schwer bepackt ins Trainingslager nach Kärnten hinterher. Und der Teammanager konnte sich glücklich schätzen, dass Zugänge nicht als Übergepäck deklariert werden müssen. Denn neben dem Ex-Freiburger Soumaila Coulibaly, der wie erwartet einen Dreijahresvertrag bei Borussia unterschrieb, brachte Korell mit dem kantigen Rob Friend einen 94 Kilogramm schweren und 1,95 Meter großen Stoßstürmer mit. "Er erfüllt in der Sturmspitze genau unser Anforderungsprofil", sagte Trainer Jos Luhukay. Der 26-Jährige, der sich für drei Jahre an die Borussia gebunden hat, wird als robuster Team-Spieler beschrieben. "Er ist sicher kein Filigrantechniker", so der Trainer, "eher ein Arbeiter oder Kämpfer." Friend kommt vom niederländischen Ehrendivisionär SC Heerenveen (19 Spiele/5 Tore), war in der Rückrunde jedoch an Heracles Almelo (12/3) ausgeliehen. Der neunmalige kanadische Nationalspieler (1 Tor) freut sich auf die neue Aufgabe: "Ich bin ein Strafraumstürmer, ich möchte meine körperlichen Vorteile und die im Kopfballspiel nutzen." Und versprüht großes Selbstvertrauen. 15 Tore "sind der Plan." Sprach´s, und legte sich nach der ersten (für ihn kurzen Lauf-) Trainingseinheit bei der Borussia erst einmal aufs Ohr. Denn Friend hat stressige Tage hinter sich: Erst war er mit der Nationalelf Kanadas im Gold-Cup aktiv, dann ging es mit der Freundin in die zehntägigen Flitterwochen nach Tahiti. Am Samstag kam er zurück nach Europa. Zwei Tage später absolvierte er in Mönchengladbach den Laktattest, um wenige Stunden später zu den neuen Kollegen nach Österreich zu reisen. Da ist der Jet-Lag kein Wunder. Wer weiss, vielleicht träumte Friend im Mannschaftshotel von der bisher wohl schönsten Partie seiner Karriere - dem Nachwuchsländerspiel gegen die amerikanischen Jungferninseln vor vier Jahren. Damals markierte Friend beim 14:0-Sieg sechs Tore.