Rainer Bonhof: Hier versinkt keiner in Depressionen

Fußball: Borussias „Vize“ macht der Mannschaft Mut, die zwei Punkte von Platz 15 entfernt ist.

Mönchengladbach. Als Jupp Heynckes im Sommer 2006 seine Antrittsrede im Borussia-Park hielt, hörten ihm 32 Spieler zu. So groß war der Kader des VfL - ein buntes Völkergemisch mit Profis aus zehn Nationen. Einer fehlte noch:

Der neue Star aber ließ auf sich warten. Federico Insua kam mit Verspätung und großen Vorschusslorbeeren nach Mönchengladbach. Der damalige Sportdirektor Peter Pander hatte den Transfer mit dem Argentinier in die Wege geleitet.

Doch Insua erwies sich als schwierig, letztlich war er ein Flop. Gladbach erlebte eine enttäuschende Saison, die am 30. Januar 2007 mit der Trennung von Jupp Heynckes endete. Auch dessen Nachfolger Jos Luhukay konnte das Unheil nicht mehr abwenden - Tabellenletzter mit neun Punkten Rückstand auf den rettenden Platz 15, Abstieg.

Von den 33 Spielern, die Bayern Münchens "Trainer für fünf Spiele", Jupp Heynckes, damals im Gladbacher Kader hatte, sind 24 in alle Winde verstreut. Am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach wird Heynckes vermutlich fünf der neun VfL-Profis aus der Spielzeit 2006/2007 wiedersehen:

Torwart Christofer Heimeroth, die Abwehrspieler Filip Daems, Tobias Levels sowie Marko Marin und Oliver Neuville. Heynckes "Liebling", der künftige Münchener Alexander Baumjohann, muss wegen der fünften gelben Karte pausieren, was diesen besonders schmerzt: "Das ist natürlich sehr schade."

Borussia Mönchengladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof und Sportdirektor Max Eberl haben sich Anfang der Woche die Spieler vorgeknöpft, die nach dem Rückschlag beim 1:1 gegen Arminia Bielefeld angeschlagen zu sein scheinen. "Natürlich waren sie enttäuscht.

Aber ich habe nicht den Eindruck, dass hier alle in Depression versinken, weder die Spieler, noch die Trainer, noch die Vereinsführung", sagte Bonhof. Er habe nicht das Gefühl, dass hier jemand aufgeben will: "Uns fehlt ein Punkt auf Platz 16, zwei Punkte sind es bis Platz 15.

Das lässt sich an einem einzigen Spieltag reparieren. Mir würde es reichen, wenn wir erst nach dem 34. Spieltag auf Platz 15 stehen." JS