Reus führt Gladbach zum 3:0 beim FSV Mainz

Mainz (dpa) - Borussia Mönchengladbach wird Ausnahme-Fußballer Marco Reus vermissen. Auch in seinem „Abschiedsspiel“ sprühte der Nationalspieler beim 3:0-Sieg in Mainz vor Elan und Spielfreude. „Er hat eine Super-Saison gespielt, ich bin sehr zufrieden mit ihm“, sagte Trainer Lucien Favre.

Der zum deutschen Meister Borussia Dortmund wechselnde Nationalspieler schoss am Samstag vor 34 000 Zuschauern in der ausverkauften Coface Arena beim ersten Gladbacher Erfolg in Mainz mit seinen Saisontreffern 17 und 18 (31./62. Minute) die Führung heraus und legte zum Endstand mustergültig für Igor de Camargo auf (69.). „Der Sieg macht mich glücklich, aber ich bin auch traurig, dass die tollen drei Jahre zu Ende gehen“, erklärte Reus.

In Mainz herrscht Zufriedenheit über den Klassenerhalt, die Fans feierten ausgiebig die Bundesliga-Profis. Trainer Thomas Tuchel aber schlug die Art und Weise der siebten Heimniederlage beim Saisonabschluss aufs Gemüt. „So unkonzentriert wir in der Woche trainiert haben, so unkonzentriert haben wir nach zehn Minuten gespielt. Das war fahrlässig und verantwortungslos bei eigenem Ballbesitz“, sagte der 38-Jährige. „Alle Sinne sind geschärft für die Analyse der Saison. Wir müssen uns stabiler aufstellen.“

„60 Punkte hatten wir nie erwartet“, stellte Favre seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis aus. „Ich bin extrem zufrieden“, meinte der Schweizer, der aber seine Zukunft am Bökelberg weiter offen lässt. Für Reus sind die Gladbacher die Mannschaft der Saison, „gemessen an dem, was wir geleistet haben“. Neben Reus verliert der Qualifikant für die Champions League auch die Leistungsträger Dante und Roman Neustädter.

Mönchengladbach verkraftete das Fehlen der verletzten Mike Hanke und Havard Nordtveit spielend. Reus zeigte noch einmal seinen Wert, als er nach Vorarbeit von Filip Daems mit einem trockenen Rechtsschuss zur Führung traf. Für Mainz war es das erste Gegentor nach 396 Minuten.

Engagiert hatten die 05er begonnen, drängten trotz der Umstellungen auf vier Positionen gleich auf die Führung. Doch Eric Maxim Choupo-Moting wollte nichts gelingen. Wie in den letzten Begegnungen schlichen sich mit zunehmender Spielzeit immer öfter Ungenauigkeiten ins Mainzer Spiel. Die Gladbacher konnten so leicht die 05-Angriffe unterbrechen. Aber nur phasenweise blitzte das schnörkellose Direktspiel der Gladbacher auf. Den Ausgleich aber verhinderte nicht die Borussia, sondern Schiedsrichter Wolfgang Stark. Adam Szalai war seinem Bewacher Dante im Zweikampf (39.) entwischt, der Ball zappelte im Netz, doch Stark wollte ein Foul des Ungarn gesehen haben.

Den Unterschied machte auch nach dem Wechsel Reus. Vom Ex-Mainzer Neustädter freigespielt, ließ der gebürtige Dortmunder Heinz Müller im Mainzer Tor mit einem platzierten Schuss keine Abwehrchance. Danach kombinierten die Gladbacher fast nach Belieben. Mainz konnte die Borussen-Abwehr kaum einmal in Verlegenheit bringen. Auf der Gegenseite reichte ein einziges Pass von Reus und de Camargo stand frei vor 05-Torhüter Müller. Bei etwas mehr Konzentration hätte der Sieg noch deutlicher ausfallen können.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 46,6 - 53,4

Torschüsse: 5 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 41,7 - 58,3

Fouls: 11 - 10

Ecken: 4 - 5

Quelle: optasports.com