Seit drei Spielen ungeschlagen: Gladbachs tolle Bilanz gegen Bayern

Seit drei Spielen ist die Favre-Elf gegen München ungeschlagen.

Mönchengladbach. Lucien Favre steht zum Saisonausklang am Samstag gegen den neuen Deutschen Meister und Champions-League-Finalisten Bayern München vor seinem 80. Bundesligaeinsatz als Trainer von Borussia Mönchengladbach.

Seine bisherige Bilanz: 35 Siege, 22 Unentschieden und 22 Niederlagen. Auf Favre wartet darüber hinaus das 99. Pflichtspiel als Coach der Borussia — inklusive Relegation (2 Spiele), DFB-Pokal (7), Champions-League-Qualifikationsspiele (2) und Europa-League (8).

Der Klub vom Niederrhein darf durchaus optimistisch in das Duell gehen. Gladbach ist seit drei Spielen in der Bundesliga gegen die Bayern ohne Niederlage. Im Hinspiel gab es in München ein 1:1.

In der Spielzeit davor hielten die Borussen die Bayern zweimal in Schach: Dem 1:0-Hinspielsieg folgte im Borussia-Park ein 3:1-Erfolg. Die bisher letzte Bundesliga-Heimniederlage gegen den Rekordmeister kassierten die Gladbacher am 27. Januar 2006 (1:3 unter der Leitung von Trainer Horst Köppel).

Zum dritten Mal seit 1965 gastieren die Bayern zum Bundesliga-Finale in Mönchengladbach. Und erneut kommen sie als Deutscher Meister an den Niederrhein — wie in der Saison 1996/1997 beim 2:2 und am 18. Mai 1974. Vor exakt 39 Jahren gab es auf dem Bökelberg jenen denkwürdigen 5:0-Erfolg der Borussia gegen die Bayern, die tags zuvor im Brüsseler Heyselstadion den Europapokal der Landesmeister (heute Champions-League) gegen Atletico Madrid gewonnen hatten (4:0).

Tags zuvor? Nach dem 120-Minuten-Drama ohne Sieger (1:1) — eine Entscheidung per Elfmeterschießen gab es seiner Zeit noch nicht — war zwei Tage später, also freitags, ein Wiederholungsspiel erforderlich geworden. Mit dem glücklichen Ende für die Bayern. Sie waren auch damals offenbar richtige Feierbiester und trudelten — noch leicht verkatert und flau im Kopf — 17 Stunden nach dem Finaltriumph am Bökelberg ein.

Ergebnis: siehe oben, ein 0:5 bei der „Alkoholverdunstungsstunde“, so Trainer Udo Lattek, der sein Team in Schutz nahm: „Mehr ging einfach nicht.“ Borussia belegte hinter Bayern Rang zwei. „Immerhin hatte Jupp Heynckes durch seine beiden Treffer noch mit Gerd Müller gleichgezogen“, erinnert sich der damalige Torwart Wolfgang Kleff, „beide erzielten je 30 Tore und holten sich die Torjägerkanone.“