Stuttgart-Versager dürfen gegen St. Pauli wieder spielen
Gladbachs Trainer Michael Frontzeck wird nach der 0:7-Niederlageam Mittwochabend kein Bauernopfer gegen den FC St. Pauli bringen.
Mönchengladbach. Es ist viel geredet worden in den vergangenen Tagen im Borussia-Park. Das 0:7 in Stuttgart, davor 0:4 im eigenen Stadion gegen Frankfurt - es galt, das peinliche Auftreten der Fohlen-Elf in den vergangenen beiden Bundesliga-Spielen aufzuarbeiten.
Zumal der steigende Unmut in der Fans nicht zu leugnen ist, auch wenn die Liga-üblichen Reaktionen wie Boykott, Schmährufe und Sitzblockaden bislang ausgeblieben sind.
Gute Karten haben Profis wie Logan Bailly, Juan Arango oder Filip Daems zurzeit allerdings nicht, wenn deren Namen an den Stammtischen der Region fallen. Der zahlende Kunde will für sein Geld schließlich Leistung sehen.
"Es hat deutliche Gespräche gegeben. Für so ein Spiel wie in Stuttgart gibt es keine Entschuldigung und keine Erklärungen. Die Mannschaft muss jetzt die richtige Antwort auf dem Platz geben", sagt Cheftrainer Michael Frontzeck und ergänzt: "Wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren und alles, was wir in 15 Monaten aufgebaut haben, über den Haufen werfen."
Daher wird der VfL-Coach am Mittwoch im Heimspiel (20 Uhr) gegen Aufsteiger FC St. Pauli die gleiche Elf auf den Platz schicken, die mit der Klatsche in Stuttgart die höchste Auswärtsniederlage der Vereinsgeschichte zu verantworten hat.
Einzig hinter Abwehrchef Dante, dem eine Fußprellung zu schaffen macht, steht ein Fragezeichen. Ob der Brasilianer spielen kann, entscheidet sich erst kurz vor Anpfiff. Fällt der Wuschelkopf aus, dürfte Bamba Anderson neben Roel Brouwers in die Innenverteidigung rücken.
Frontzeck: "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigen wird und uns nicht enttäuscht. Wir dürfen aber nicht kopflos in die Partie gehen, sondern müssen gegen die konterstarken Hamburger wieder den richtigen Ansatz finden, der uns in Stuttgart abhanden gekommen ist." Wiedergutmachung heißt also die Mission am Mittwoch. Die mahnenden und kritischen Worte der sportlichen Führung haben die Spieler offenbar erreicht.
In einer gemeinsamen Erklärung gelobte der komplette Profi-Kader Besserung: "Wir wissen, dass die letzten beiden Spiele weh getan haben. Wir haben nach dem 6:3 in Leverkusen gemeinsam gefeiert, wir haben in Stuttgart gemeinsam gelitten, nun werden wir gemeinsam dafür kämpfen, dass es wieder etwas zu bejubeln gibt. Schon am Mittwoch gegen den FC St. Pauli", heißt es in der Stadionzeitschrift "Fohlenecho".
Die voraussichtliche Aufstellung: Bailly - Levels, Brouwers, Dante (Anderson), Daems - Bradley, Marx - Herrmann, Arango - Reus, Idrissou