Tony Jantschke: Keine Zweifel gehabt

Der rechte Abwehrmann der Borussia überzeugt auch als Innenverteidiger.

Mönchengladbach. Vor dem jüngsten Auswärts-Coup der Borussen beim Hamburger SV (2:0) galt die Mönchengladbacher Defensive als mögliche Schwachstelle im System von Fohlen-Trainer Lucien Favre. Die Sorge, dass die verletzungsbedingten Ausfälle von Alvaro Dominguez, Roel Brouwers, Filip Daems und Havard Nordtveit den VfL gerade auswärts eklatant schwächen könnten, erwies sich jedoch als unbegründet. Wie schon beim Heimtriumph gegen Frankfurt stand Borussias Not-Abwehr auch an der Elbe sicher. „Dass wir die Null gehalten haben, ist aus meiner Sicht der Grundstein für den Sieg beim HSV gewesen“, sagt Tony Jantschke.

Der 23-Jährige, eigentlich Rechtsverteidiger des Bundesligisten, hatte erneut im Abwehrzentrum neben Routinier Martin Stranzl eine starke Leistung abgeliefert. Die Hamburger, die zuvor in vier Partien unter dem neuen Trainer Bert van Marwijk 13 Treffer erzielen konnten, fanden gegen ter Stegen, Jantschke und Co. nicht zum Abschluss. „Wir haben es super gemacht. Wenn wir als Mannschaft zusammen gut verteidigen, dann ist es sehr schwer, uns zu schlagen“, sagt Jantschke. An die packenden Duelle mit Hamburgs Sturm-Brecher Pierre-Michel Lasogga hat Jantschke eine schmerzhafte Erinnerung behalten. Lasoggas Schädel hat einen Zahn zertrümmert. „Das Ding ist durch“, sagt Jantschke. „Der Zahn war schon aus einem Zweikampf aus meiner Jugendzeit angeknackst — nun werde ich zum Zahnarzt müssen.“

Bis zum kommenden Heimspiel am Samstag gegen Nürnberg wolle er die lästige Zahnnummer erledigt haben. Denn dann wird Jantschke erneut in der Innenverteidigung seinen Mann stehen müssen.

Zweifel in Borussias Umfeld an seinen Qualitäten als Aushilfs-Innenverteidiger, so Jantschke, habe er nicht verspürt. „Ich denke, jeder im Verein wusste, dass ich das kann. Das habe ich schon in der Jugend gezeigt. Mir fehlt zwar die richtige Größe ein wenig, was manchmal ein Nachteil ist — vor allem bei Standardsituationen, wenn du fast aus dem Stand heraus hochspringen musst. Aber ansonsten ist das im Spiel kein Problem.“

Vor dem nächsten Gegner Nürnberg, so Jantschke, seien alle bei Borussia gewarnt. „Wir kennen deren Situation. Niemand wird sie unterschätzen.“ Das Ziel sei natürlich der nächste Heim-Dreier — auch wenn das ein hartes Stück Arbeit werden würde. „Wir haben die Chance, uns ein wenig abzusetzen. Wir haben gesagt, wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz mit Blick auf die Europa-League-Plätze. Da sind wir auch auf einem guten Weg.“