Borussia Mönchengladbach Vor der Aufgabe Heidenheim: Seoanes neue Prioritäten

MÖNCHENGLADBACH. · In brisanter Situation trifft die Borussia jetzt zweimal nacheinander auf den Aufsteiger Heidenheim. Voller Fokus auf Spiel 1, sagt Seoane – und verrät am Donnerstag, worauf es jetzt für ihn ankommt.

Mönchengladbachs Trainer Gerardo Seoane gibt beim vergangenen Spiel in Köln Anweisungen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Gerardo Seoane sieht etwas angespannt aus an diesem Donnerstag. Vielleicht hat die Derby-Pleite in Köln an ihm genagt, vielleicht ist der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Ligaspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Heidenheim aber auch ob des längeren Ausfalls seines Defensivspielers Ko Itakura genervt. Oder: Der Mann macht sich Tag und Nacht Gedanken, wie er aus dem vom Kurs abgekommenen Schwerlasttanker Gladbach wieder ein flottes Schiffchen bauen kann, das sich leichter anfühlt als jene Tage nach dem 1:3 in Köln. Vergessen.

„Wir blicken nach vorne“, sagt Seoane. Köln war, ist aufgearbeitet. Nur dass sein japanischer Nationalspieler an diesem Freitag am Sprunggelenk operiert werden muss, passt Seoane nicht: Itakura ist Achsenspieler und nach Torwart Jonas Omlin zweite Konstante, die wegbricht. Wegen seiner Probleme am Sprunggelenk war der 26-Jährige bereits in Köln nicht dabei. Der Schweizer Trainer hofft auf schnelle Genesung. „Eine Knöchelquetschung hat das ausgelöst. Ich hoffe, dass er nach der nächsten Länderspielpause wieder früh im Training sein wird“, sagt Seoane. „Es ist eher ein kleinerer Eingriff, er wird nicht über Monate fehlen.“ Doch die OP müsse sein, damit Itakura schmerzfrei werde. So brauche man den Japaner, der „für uns in Spielauslösung und in der Verteidigung durch seine Spielintelligenz sehr wichtig ist“.

Dass Seoane gerade nicht so gerne über sein Spielsystem sprechen möchte, ist dem letzten Eindruck aus Köln geschuldet. „Es ist nicht unsere erste Sorge, in welchem System wir spielen. Vielmehr ist es die Einstellung und das gesamttaktische Verhalten gegen und mit dem Ball.“ Das habe man trainiert. „Wir brauchen in allen Spielphasen eine viel aktivere Rolle. Wenig Raum zwischen den Ketten. Und wir müssen uns“, sagt Seoane, „mit Ball viel mehr zutrauen“. Bessere Ballbehauptung bei Körperkontakt, sagt er, sei ein Schlüssel. In köln war der verschwunden. „Training, Gespräche, Bilder“ – alles hat der Trainer genutzt. Und sein Kader hat ihn in den jüngeren Tagen im Training durchaus überzeugt. Auch der tschechische Stürmer Tomas Cvancara ist nach einem zweitägigen Virus zurück im Training. Gegen heidenheim könnte es reichen.

Dass es am Dienstag noch einmal gegen den Aufsteiger im Pokal an selber Stätte (20.45 Uhr) geht, interessiert den Trainer jetzt gar nicht. „Voller Fokus auf das erste Spiel. Ich habe noch keinen Gedanken auf den Dienstag“, sagt Seoane. „Das Spiel von Samstag wird dann der Spiegel sein für die Vorbereitung auf Dienstag.“ Ein Sieg könne Balsam für die Seele sein. Aber Seoane gehe es vor allem darum, die Mannschaft weiterzuentwickeln, damit Siege wahrscheinlicher werden. Ob er die derzeitige Zweiteilung der Liga zementiert sehe, fragt noch einer. Und Seoane verdeutlicht, dass er Mönchengladbach aus dieser elendigen Situation gerne befreien würde. „Wenn es da noch Verschiebungen geben wird, dann bitte unsere.“ Angesichts von erst einem Sieg in der Liga gibt es dafür noch einiges zu tun.