Youngster Löhe im Pech

Der junge Gladbacher Torhüter leitet mit einem Foul das 0:3 in Wolfsburg ein.

Wolfsburg. In der Autostadt sind die Aktien in jeder Beziehung kräftig angestiegen. Drei Tage nach der 2:4-Niederlage beim FC Bayern München zeigte sich Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg gut erholt und besiegte Borussia Mönchengladbach souverän mit 3:0 (1:0).

Durch die Tore von Grafite (40./Foulelfmeter), Madlung (55.) und Misimovic (75./Foulelfmeter) kletterte das Team von Felix Magath auf Rang fünf.

Der Gast vom Niederrhein erwies sich gestern als zu angriffsschwach, ja harmlos, um nach dem erfolgreichen Heim-Debüt von Trainer Hans Meyer gegen Karlsruhe auch auswärts für eine Überraschung zu sorgen.

Das kommt auch nicht alle Tage im Liga-Geschehen vor: Zunächst stieg Uwe Gospodarek am achten Spieltag als die neue Nummer 1 im Tor der Gladbacher empor, um seinen Platz nach nur zwei Einsätzen wegen einer Muskelverhärtung im Oberschenkel wieder räumen zu müssen.

Doch nicht der seit seinem Fehler gegen den 1. FC Köln (1:2) kritisch beäugte Christofer Heimeroth stand gestern Abend zwischen den Pfosten, sondern völlig überraschend U23-Keeper Frederic Löhe.

Der erst 20 Jahre alte Fangkünstler, ein Musterschüler der Borussen-Torwart-Legende Uwe Kamps, erwies sich allerdings nicht als der erhoffte Rückhalt. Nach einer gefälligen Gladbacher Anfangsphase erhöhten die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer die Schlagzahl und beschäftigte den Torwart-Nobody ein ums andere Mal.

Bis kurz vor der Pause überstanden die Borussen die Wolfsburger Drangperiode ohne Schaden, doch dann kam Löhe um den Bruchteil einer Sekunde zu spät und riss Sturmspitze Grafite im Strafraum zu Boden. Der Gefoulte verwandelte zur Führung.

Felix Magath eckt mit seinen Ansichten und Methoden schon mal an - doch der Erfolg gibt dem Stoiker recht. Schneller als erwartet ist er in dieser Saison mit seinen "Wölfen" auf der internationale Fußball-Bühne aufgetaucht. Rückschläge hat der Meister-Trainer einkalkuliert.

Am Dienstag Abend stand allerdings ein Dämpfer nie zur Debatte. Wolfsburg war in einer nur sporadisch ansehnlichen Begegnung die aktivere Mannschaft, die zudem deutlich mehr Gefahr entwickelte. Auch in diesem Punkt haperte es beim Absteigskandidaten erheblich. VfL-Keeper Benaglio war beschäftigungslos.

Und Löhe? Dem Youngster war auch nach der Pause kaum eine Ruhepause vergönnt, und als Madlung mit einem Kopfball das 2:0 erzielte, waren die "Wölfe" auf dem Weg zu ihrem vierten Saisonsieg nicht mehr aufzuhalten. Den Schlusspunkt setzte schließlich Misimovic mit einem weiteren Foulelfmeter.