HSV-Profi Spahic - ein „Opfer“ seines schlechten Rufs?

Köln (dpa) - Irgendwie musste man Emir Spahic bedauern. Dem Bosnier ist gegen Kölns Anthony Modeste eine fußballerische Petitesse unterlaufen, die fast jeder Referee einfach laufen lassen würde. Spahic aber muss nach der zweifelhaften Entscheidung von Schiedsrichter Deniz Aytekin vom Platz und verursacht damit den entscheidenden Elfmeter zum 1:2 gegen seinen HSV.

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Es war der vierte Feldverweis des Bosniers Spahic in dessen 52. Bundesligapartie. Und möglicherweise auch die Folge davon, dass der 35-Jährige wegen seiner manchmal sehr ruppigen Auftritte unter den Referees als böser Bube gilt. Wird so einer dann halt einfach härter bestraft als die netten Fußballer? Aytekin jedenfalls hatte „einen Kontakt im Fuß- und Rückenbereich“ gesehen und deshalb auf Notbremse befunden.

Spahic, der im April nach einer Prügelei mit Bayer-Ordnern seinen Job in Leverkusen verloren hatte, sagte hinterher nichts - wie üblich. Ohnehin ist über sein Innenleben kaum etwas bekannt. Bei seinen Vereinskollegen jedenfalls genießt er wegen seiner Zweikampfstärke hohen Respekt. Sein Können bewies Spahic auch in Köln. Und der HSV ging schon Minuten nach dem 1:2 davon aus, dass die DFB-Gerichtsbarkeit ihn nicht sperren darf - denn eigentlich war da ja nichts.