Kraft, Ottl, Lell: Prügel für die Bayern-Berliner
München (dpa) - Vorm Anpfiff gab es von den Bayern verspätete Verabschiedungs-Blumen, dann kassierten Thomas Kraft, Andreas Ottl und Christian Lell auf dem Platz Prügel.
„Das war ein bitterer Tag für uns alle“, meinte Mittelfeldspieler Ottl zerknirscht nach der 0:4-Abfuhr mit Hertha. „Ärgerlich gelaufen“, stöhnte auch Kraft.
Wie gerne hätten die Bayern-Berliner - inklusive ihres in München geborenen Trainers Markus Babbel - an ihrer früheren Wirkungsstätte groß aufgespielt. Und dann stand's flott 0:3. „Wir haben uns das in den ersten zehn Minuten versaut“, schimpfte Kraft (23). Der nach dem Einkauf von Manuel Neuer aus München geflüchtete Keeper konnte das Ergebnis wenigstens noch mit einigen Paraden in Grenzen halten.
„Bayern ist eine andere Liga im Moment“, lamentierte Ottl (26), dem die Lust vergangenen war, „nach so einem Spiel noch alte Bekannte zu treffen“. Der ein Jahr ältere Lell verließ die Arena sogar mit Schwindelanfällen, so sehr hatte ihn sein einstiger Teamkollege Franck Ribéry mit Pirouetten und Dribblings genarrt. „Keine Chance“ habe er gehabt, so Lell: „Franck ist nur ein einziger Muskel.“
Nur Babbel gewann etwas: Er ist nicht länger per Sie mit seinem ehemaliger Förderer Jupp Heynckes. „Ab sofort sagst Du jetzt Du!“, ordnete Heynckes im „Sky“-Interview an: „Wir sind Kollegen.“