Magath: „Ergebnis schreit nach Konsequenzen“
Kaiserslautern (dpa) - Fragen an Schalke-Trainer Felix Magath nach dem 0:5 beim 1. FC Kaiserslautern, der höchsten Bundesliga-Niederlage des Revierclubs seit mehr als 18 Jahren.
Haben Sie eine Erklärung für das Debakel nur drei Tage nach dem berauschenden 3:0 in der Champions League gegen Olympique Lyon?
Magath: „Wir sind die Partie leider völlig verkehrt angegangen. Wir haben überhaupt keine Einstellung gefunden. Einige Spieler träumten anscheinend noch vom internationalen Fußball. Es ist einfach nicht zu erklären, wie eine Mannschaft, die bis auf eine Position unverändert angetreten ist, drei Tage später so desolat auftreten kann. Bis auf Manuel Neuer, Christoph Metzelder und Jefferson Farfan habe ich bei keinem Spieler das Gefühl gehabt, dass er die Partie gewinnen wollte.“
Wie ist Ihre Gemütslage nach diesem Offenbarungseid?
Magath: „Ich bin enttäuscht und verärgert, weil ich einfach nicht nachvollziehen kann, wie man in ein Spiel mit dieser Bedeutung so reingehen kann. Da war kein Kampf, da war kein Einsatz - da war dann auch keine Harmonie. Zum Schluss war dann Aufgeben angesagt. Ich bin aber auch deshalb enttäuscht, weil Spieler scheinbar nie erkennen, wie viel die Fans in solch eine Partie investieren. Dass die weit reisen, die Mannschaft unterstützen und anfeuern und es scheinbar viele Spieler gibt, die das nicht interessiert.“
Wie werden Sie auf die desolate Vorstellung reagieren?
Magath: „Dieses Ergebnis schreit nach Konsequenzen. Ich habe mir aber noch keine ausgedacht.“
Besteht die Gefahr, dass die Mannschaft durch das vorzeitige Erreichen des Champions-League-Achtelfinales den Blick dafür verliert, dass sie in der Bundesliga gegen den Abstieg kämpft?
Magath: „Selbstverständlich gibt es zu viele Spieler bei uns, die die Champions-League-Auftritte zu stark bewerten. Für die die Champions League eine zu große Bedeutung hat und die nicht begreifen, dass die Bundesliga unser Tagesgeschäft ist, in dem wir gefälligst unsere Leistung bringen müssen.“
Droht Schalke der Abstieg?
Magath: „Wenn wir jedes Spiel so spielen wie heute, wird es nicht ganz reichen für die Liga.“