Mainz: Nürnberg soll neue Spielfreude spüren
Mainz (dpa) - Der Schwung der ersten Saisonspiele hat den Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 wieder erfasst. „Vieles von dem, was uns damals stark gemacht hat, ist wieder da“, sagte Trainer Thomas Tuchel.
Das 3:2 in Mönchengladbach sei befreiend gewesen.
„Ich habe ein gutes Gefühl. Die Spielfreude ist da“, meinte der 37-Jährige vor dem Heimspiel des Tabellenzweiten gegen den Zehnten 1. FC Nürnberg. „Wir wollen den Zuschauern ein Spektakel bieten“, versprach Tuchel den zuletzt nicht verwöhnten Fans Wiedergutmachung. Aber Nürnberg reist nicht als „Schlachtopfer“ ins Rheinhessische. „Wir wollen was mitnehmen. Wenn wir wieder zu unserer Kompaktheit zurückfinden, sind wir schwer zu schlagen“, sagte FCN-Coach Dieter Hecking.
Bis auf den am Knie verletzten Bo Svensson stehen Tuchel alle Mann zur Verfügung. „Es ist schwer, den Kader zu benennen. Es wird Härtefälle geben“, meinte der FSV-Coach. Er hat nun auch im Tor die Qual der Wahl. „Es ist schon außergewöhnlich, im späten November drei gesunde Torhüter zu haben.“ Christian Wetklo ist nach seiner Bänderdehnung wieder fit. Heinz Müller drängt nach auskurierter Kreuzbandverletzung zurück zwischen die Pfosten. Zudem unterstrich der 39-jährige Martin Pieckenhagen nach seiner Einwechslung in Mönchengladbach Erstliga-Format. Ob Auch Malik Fathi und Marcel Risse wieder in der Startelf stehen, ließ Tuchel offen. „Es hängt immer von den gestellten Aufgaben ab.“
Die „Formdelle“ glaubt der Mainzer Coach mit seinem Team gemeistert zu haben. „Es war richtig, Ruhe zu bewahren und selbstkritisch zu bleiben. Wir haben uns nicht hängen gelassen und uns gegenseitig Halt gegeben.“ Gegen Nürnberg sei jetzt der Spirit von Gladbach nötig. „Das war ein positives Signal und es ist unser Wunsch, gegen Nürnberg mit drei Punkten belohnt zu werden.“ Die Franken misst Tuchel nicht am 1:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern: „Die nehmen sich Hannover als Vorbild, wie man hier spielt. Darauf müssen wir uns einstellen und die richtigen Lösungen finden. Nürnberg hat große Qualitäten in der Offensive.“
Den „Club“ plagen aber weiter Abwehrsorgen. Wie schon gegen den FCK droht neben dem immer noch gesperrten Javier Pinola auch der Ausfall der Stammkräfte Juri Judt und Per Nilsson. „Beide Sorgenkinder werden höchst wahrscheinlich nicht spielen können“, sagte Hecking. Zudem kämpft Dario Vidosic, der gegen Lautern als Judt-Ersatz auf der rechten Abwehrseite alles andere als überzeugen konnte, mit einem Magen-Darm-Infekt. Neu ins Team könnte der erst 20 Jahre alte Regionalliga-Spieler Timothy Chandler rücken. „Ich schließe Einsatzzeit für ihn nicht aus“, sagte Hecking.