Neuer verblüfft Heldt: „Sachen sind geklärt“

Bremen (dpa) - Klasse Paraden, kesse Sprüche: Schalkes Nationaltorhüter Manuel Neuer verblüffte beim 1:1 in Bremen mit einem unerwarteten Vorpreschen sogar Manager Horst Heldt. „Alle Sachen sind geklärt“, kündigte Neuer in der Mixed-Zone des Weserstadion das Ende des Tauziehens um seine Person an.

Zwar verriet der 25-Jährige seine Entscheidung nicht, doch vieles spricht dafür, dass das „Gesicht von Schalke 04“ - so Trainer Ralf Rangnick über den Keeper - dem Lockruf des FC Bayern München folgen wird.

In einem Gespräch hatte Neuer dem frischgekürten Champions-League-Halbfinalisten seine „Tendenzen und Überlegungen“ mitgeteilt. „Es gibt weiteren Gesprächsbedarf, und es ist noch nichts entschieden“, erklärte dagegen Heldt und betonte: „Es liegt auch keine Anfrage eines anderen Vereins vor.“ Spätestens nach den beiden Champions-League-Partien gegen Manchester United will auch der Sportdirektor das Dauer-Thema „Vertragsverlängerung mit Neuer“ endgültig vom Tisch haben.

Der Schlussmann, dessen Vertrag bei Schalke 2012 ausläuft, unterstrich erneut seinen auf 20 Millionen Euro geschätzten Marktwert. Neuer parierte sogar einen Foulelfmeter von Sandro Wagner (59.), der Werder-Stürmer schob aber den Abpraller ins Tor. „Ich hätte mir viel lieber ein Elfmeterschießen gewünscht, da hätte Wagner keinen Nachschuss mehr gehabt“, scherzte Neuer. Kurz darauf nutzte Edu (63.) eine Unaufmerksamkeit der Bremer Abwehr zum verdienten 1:1. „Ein gerechtes Ergebnis“, urteilten Spieler, Trainer und Offizielle von beiden Clubs unisono.

Bremens Nationalkeeper Tim Wiese, der ähnlich stark wie Neuer hielt, hatte auch einen Spruch auf Lager. „Das ist wohl eine neue Regel“, mokierte er sich über Schiedsrichter Knut Kircher, der ein Kopfballtor des Finnen Petri Pasanen (11.) wegen eines Fouls von Per Mertesacker an Neuer außerhalb des Fünfmeterraums nicht anerkannte. „Unsere Aufregung hält sich in Grenzen. Ich hätte das Tor aber gegeben“, sagte Werders Clubchef Klaus Allofs. „Es war ein klares Foul, aber der Schiedsrichter hat zu spät gepfiffen“, argumentierte Schalkes Trainer Rangnick.

Auf der anderen Seite verweigerte Kircher einem angeblichen Abseitstor von Schalke-Torjäger Raul die Anerkennung. „Ich bin zufrieden, wir haben in der zweiten Halbzeit eine Energieleistung gezeigt“, sagte Rangnick. Er hatte sein Team nach dem Mailand-Spiel auf fünf Positionen verändert. Linksverteidiger Danilo Avelar gab ein ordentliches Bundesliga-Debüt, Stürmer Angelos Charisteas blieb an alter Wirkungsstätte blass.

„Schalke ist auch keine blinde Truppe“, verteilte Wiese ein Kompliment an die neuen Euro-Fighter. Bremen blieb zum siebten Mal in Serie unbesiegt, verpasste aber den Befreiungsschlag im Abstiegskampf. „Angesichts der anderen Resultate hätte man einen Riesenschritt machen können“, meinte Allofs. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und stellen jetzt keine Planungen auf“, sagte Trainer Thomas Schaaf zum Sechs-Punkte-Polster auf Relegationsplatz 16.