Juve beschwört WM-Geist von 2006
Turin (dpa) - Mit dem Geist vom WM-Triumph 2006 hat sich Juventus Turin auf das Achtelfinal-Rückspiel bei Borussia Dortmund eingestimmt.
„Inspiration für Mittwochabend gewünscht?“, schrieb der italienische Rekordmeister auf seiner Internetseite und erinnerte an die „Helden des Westfalenstadions“, die einst mit einem 2:0 im Halbfinale das Sommermärchen von Gastgeber Deutschland in Dortmund abrupt beendet und wenige Tage später selbst den vierten WM-Titel für Italien geholt hatten.
Doch die Helden von 2006 sind in die Jahre gekommen und mitunter gar nicht mehr dabei. So ist der 37-jährige Gianluigi Buffon längst nicht mehr der überragende Rückhalt im Juventus-Tor und der 35-jährige Andrea Pirlo, der einst mit einem feinen Dribbling die Vorlage zum vorentscheidenden 1:0 gab, fehlt wegen einer Wadenverletzung.
Trotzdem tritt Juventus die Reise nach Dortmund selbstbewusst an. In der Liga hat der Club bei 14 Punkten Vorsprung die nächste Meisterschaft quasi sicher, und mit dem 2:1 aus dem Hinspiel bringt Juve einen kleinen Vorsprung mit. Nur Marco Reus wahrte mit seinem Tor für den BVB die Chance auf den dritten Viertelfinaleinzug in Serie. „Ich will mindestens ein Tor“, forderte Juve-Trainer Massimiliano Allegri.
Aber der Respekt vor Dortmund ist groß. Die Zeitung „Gazzetta dello Sport“ warnte mit Blick auf die Dortmunder Fans: „Nicht nur Klopp oder Reus. In Dortmund spielt man auch gegen eine gelbe Wand.“ Und das Blatt „Corriere dello Sport“ schrieb: „Es wird kein Spaziergang für Dortmund, aber die Gründe, warum sich Juventus Sorgen machen sollte, fehlen auch nicht.“
Dazu gehört, dass neben Stratege Pirlo auch Mittelfeldspieler Stefano Sturaro und Verteidiger Paolo De Ceglie wegen Verletzungen ausfallen. Kleinere Sorgen bereitet der französische Nationalspieler und Nachwuchsstar Paul Pogba, der wegen muskulärer Ermüdungserscheinungen beim Training Anfang der Woche vorzeitig aufhören musste.
„Ich bin immer noch überzeugt, dass Juve stärker ist“, sagte Marcello Lippi, der als Trainer 1995/96 mit den „Bianconeri“ die Champions League gewonnen hatte, der Zeitung „La Stampa“. „Nach einer absoluten Dominanz in Italien seit vier Jahren muss Juve nun versuchen, international zu wachsen.“
So schön die Erinnerungen an den Dortmunder Rasen auch sind, mit dem BVB hat der italienische Serienmeister auch schlechte Erfahrungen gemacht. 1997 verlor die Mannschaft um Superstar Zinedine Zidane das Champions-League-Finale gegen den BVB in München 1:3.