Einzelkritik: Özil kam das Spiel spanisch vor, Podolski beflügelt

Die deutschen Nationalspieler überzeugten mit attraktivem und schnellem Offensivfußball.

Köln. Die deutsche Mannschaft besiegt Aserbaidschan. So haben die Nationalspieler die Partie bestritten.

Manuel Neuer: Im Werbespot für die WM 2011 betritt Neuer die Kabine der Damen-Nationalmannschaft und begehrt mitzuspielen. Das verwehrt Trainerin Silvia Neid. Als er gestern einmal mitspielen sollte, patzte er und legte sich den Ball selbst ins Netz. Ansonsten solide.

Sascha Riether: Der nach Kapitän Lahm kleinste Nationalspieler war gestern der Größte. Sein erstes Länderspiel von Beginn an. Löw hat immer eine Überraschung im Köcher. Selbst wenn Kapitän Lahm dafür mal wieder auf der linken Seite spielte. Riether setzte auch Akzente in der Offensive.

Per Mertesacker: Nach elf Minuten ausgewechselt. Eine Platzwunde unter dem linken Auge nach einem Zusammenprall mit Javadov machte den Weg frei für

Heiko Westermann: Der Torschütze zum 1:0. Was ihm vielleicht helfen mag, mehr Wertschätzung von Löw zu erfahren, der den Hamburger bei der Besetzung der linken Seite links liegen ließ.

Holger Badstuber: Sicher in der Defensive, mutig in der Offensive. Leitete das dritte Tor mit Pass auf Podolski ein, traf zum 5:1.

Philipp Lahm: Der Kapitän ist des Trainers erster Gefolgsmann und gehorcht, wenn der Chef ihn nach links beordert. Dort spielt er den Lahm, den man von der rechten Seite kennt: solide, engagiert.

Sami Khedira: Ohne Inspiration. Vielleicht der Spieler, der sich am weitesten von den WM-Form entfernt hat.

Bastian Schweinsteiger: Überzeugte auch als Retter. Er verhinderte die erste Chance der Gäste im eigenen Strafraum mit einer Rettungsaktion.

Thomas Müller: Seine Leichtigkeit war im Teamhotel geblieben. An keinem der ersten vier Tore beteiligt. Unglaublich, vor allem für Müller.

Mesut Özil: Obwohl sein Trainer gestern Löw und nicht Mourinho hieß, spielte er, als käme ihm vieles spanisch vor. Beim 2:0 aber schönes Zusammenspiel mit Podolski.

Lukas Podolski: Mit seinem 81.Länderspieleinsatz holt er FC-Ikone Wolfgang Overath ein. Wirkte laufstark und engagiert wie zu WM-Zeiten. Sein 2:0 feierten vor allem die Kölner Fans im Stadion und erleichterten den Kölner Prinzen von Ballast.

Miroslav Klose: Vor dem Spiel nachträglich für sein 100.Länderspiel - 4:0 gegen Argentinien - geehrt. Mittlerweile sind vier weitere hinzugekommen, gestern zwei Tore und eine Vorlage.